Zahlungsbereitschaft für AAL-Produkte

Abstract:
Viele der in den letzten Jahren entwickelten AAL Produkte sind noch nicht auf dem Markt verfügbar. Eine Frage, die sich vor der Markteinführung bei jedem Produkt stellt, ist die Frage der Finanzierung. Die privaten Haushalte als eine potentielle Nutzergruppe von AAL-Produkten stehen zumeist im Fokus. Doch über welches Finanzvolumen verfügen diese Haushalte und würden sie einen Teil davon für AAL-Produkte ausgeben? Was sind die privaten Haushalte bereit auszugeben und gibt es Faktoren, die diese Bereitschaft beeinflussen? Mit diesen Fragen befasst sich der vorliegende Beitrag. Zur Beantwortung der Frage kann die im Rahmen des Projektes "Gestaltung altersgerechter Lebenswelten" (GAL) durchgeführte Repräsentativerhebung herangezogen werden. Im Folgenden wird zunächst das Projekt kurz vorgestellt, um anschließend das Konzept der Zahlungsbereitschaft und Probleme, die sich bei der Messung ergeben können, zu erläutern. Die Auswertungen stützen sich auf Daten von rund 2000 in Niedersachsen wohnender Personen im Alter von 50 Jahren und älter, die 2010 befragt wurden. Neben der Zahlungsbereitschaft in Abhängigkeit von der vorgestellten Technik, werden mögliche Einflussfaktoren, die in der Literatur genannt werden, anhand des GAL-Surveys untersucht. Generell ist festzuhalten, dass die Zahlungsbereitschaft eher im unteren Bereich bei unter 20 Euro pro Monat anzusiedeln ist. Bei den Ergebnissen zeigt sich, dass der stärkste statistisch signifikante Zusammenhang zwischen dem Nettoeinkommen des Haushaltes und der Zahlungsbereitschaft besteht. Ob diese in der Befragung genannte Zahlungsbereitschaft der tatsächlichen Zahlungsbereitschaft entspricht, ist ungewiss. Allerdings scheint es notwendig zu sein über ergänzende Finanzierungsquellen und -konzepte nachzudenken, um AAL-Produkte erfolgreich in den Markt zu bringen.