Blitzschutz am Beispiel einer Datenübertragungsnetzstation

Conference: 6. VDE/ABB-Blitzschutztagung - 6. VDE/ABB-Fachtagung
11/10/2005 - 11/11/2005 at Neu-Ulm

Proceedings: 6. VDE/ABB-Blitzschutztagung

Pages: 11Language: germanTyp: PDF

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Authors:
Heimbürger, Thomas (Siemens AG, München, Deutschland)

Abstract:
Datenübertragungsnetze bilden das Rückgrat der modernen Telekommunikation. Sie übernehmen den Transport des stetig steigenden Datenaufkommens zwischen den verschiedenen Netzelementen des Festnetzes und stellen die Kopplung zwischen Fest- und Mobilfunknetzen her. Dabei kommen die zwei folgenden Technologien zum Einsatz: a) die kabelgebundene Übertragung (heute meist über Lichtwellenleiter, LWL); b) der Richtfunk. Die letztere Technik wird hierbei meist in unzugänglichen Gebieten mit fehlender Infrastruktur zur Überbrückung hoher Distanzen eingesetzt (30 - 120 km). Die angepeilte Anlagenverfügbarkeit von 100 % lässt sich nur durch Einsatz einer gesicherten Stromversorgung, welche auch unter ungünstigsten Randbedingungen höchste Versorgungsstabilität gewährleistet, erreichen. Natürliche Phänomene wie Blitzentladungen gefährden hierbei vor allem die oftmals exponiert stehenden Richtfunkstationen mit ihren hohen Türmen. Hinter letzterem Phänomen verbirgt sich insbesondere in den äquatornahen Regionen und in Gegenden mit ausgeprägten Regenzeiten ein hohes Gefahrenpotential, da in diesen Gebieten die durchschnittliche Erdblitzdichte pro Jahr europäische Werte bei weitem übersteigt. Basierend auf einer Risikoanalyse entsprechend DIN V VDE V 0185-2 und IEC 61663-1 werden im folgenden Vortrag die Blitzschutzmaßnahmen an einer Datenübertragungsnetzstation in Nigeria, in welcher die Umsetzung von Richtfunkübertragung auf Datenübertragung mittels LWL-Erdkabel erfolgt, erläutert. Da für das LWL-Erdkabel seitens des Herstellers nur unklare Aussagen bezüglich dessen Blitzstromtragfähigkeit vorlagen wurde die Stoßstromfestigkeit des Kabels im Labor mittels realitätsnahem 10/350 mys Stoßstrom-Impuls ermittelt.