Senior User Integration: Ein ganzheitliches Konzept zur Kooperation von Herstellern und älteren Nutzern während der Produktentwicklung

Conference: Ambient Assisted Living - AAL - 2. Deutscher AAL-Kongress mit Ausstellung / Technologien - Anwendungen - Management
01/27/2009 - 01/28/2009 at Berlin

Proceedings: Ambient Assisted Living - AAL

Pages: 5Language: germanTyp: PDF

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Authors:
Glende, Sebastian; Podtschaske, Beatrice; Friesdorf, Wolfgang (Fachgebiet Arbeitswissenschaft und Produktergonomie der Technischen Universität Berlin, Deutschland)

Abstract:
Produkte und Dienstleistungen aus dem Bereich Ambient Assisted Living (AAL) bieten Möglichkeiten zur Ausschöpfung des Marktpotenzials der aktiven älteren Generation sowie zur Senkung von Versorgungs- und Behandlungskosten. Bisher werden Bedürfnisse Älterer aber nur unzureichend von Herstellern berücksichtigt. Insbesondere im innovativen Bereich AAL werden Produkte erarbeitet, die trotz der Ermöglichung eines unabhängigen Lebens im Alter nicht ausreichend von Anwendern akzeptiert werden. Zur Lösung dieses Problems müssen ältere Anwender aktiv an der Produktentwicklung beteiligt werden. Diese sog. Senior User Integration (SUI) findet bei Herstellern faktisch nicht statt, obwohl sie zur Kosteneinsparung und Qualitätssteigerung beiträgt. Grund dafür sind z. B. zeitliche Beschränkungen im Entwicklungsprozess und fehlende methodische Kenntnisse. Ausgehend von Erfahrungen des DFG-Forschungsprojekts „SENTHA“ wurde am Fachgebiet Arbeitswissenschaft und Produktergonomie ein ganzheitliches, partizipatives Konzept zur ergonomischen Produktentwicklung entwickelt und mit der Senior Research Group (SRG) in die Praxis umgesetzt. Unter Einbindung dieser Gruppe von 20 Senioren werden Theorien zur Nutzereinbindung untersucht, geeignete Methoden identifiziert und eine Evaluation anhand verschiedener Fallstudien durchgeführt. In der praktischen Anwendung entstehen neue Produktideen, Funktionen und Bedienstrukturen werden besser an Bedürfnisse angepasst – das Erfolgspotenzial von Innovationen steigt. Fehler werden frühzeitig erkannt und behoben, die Wahrscheinlichkeit späterer Kundenbeschwerden und Fehlbedienungen sinkt. Die Erfahrungen zeigen, dass Senioren nicht nur als Kunden, sondern auch als innovative Entwickler wahrgenommen werden müssen.