Miniaturisierte Sprachtechnologie-Lösungen in AAL-Anwendungen

Abstract:
Sprachbedienung und Sprachausgabe haben sich in den letzten Jahren in Telefonen, im Fahrzeug und bei Navigationsgeräten als Nutzerinterface zur Bedienung dieser Geräte etabliert. Die Sprachtechnologie ist weiter gereift und die Kosten für die dafür notwendige Hardware befinden sich jetzt auf einem Niveau, wo es folgerichtig ist, weitere Anwendungsfälle für Sprachbedienung zu erschließen. Gerade im Bereich Ambient Assisted Living bietet die Sprachtechnologie zahlreiche Möglichkeiten, die immer komplexer werdende Haustechnik durch intuitive multimodale Anwenderschnittstellen mittels Sprache und / oder Touchscreen zu bedienen. Zugangsbarrieren zur Technik, z.B. durch grafische Bedienmenüs mit schlecht lesbarer Darstellung, durch zu kleine Bedienelemente, missverständliche Symbole, können per Sprachbedienung überwunden werden. Sprache zeigt überall dort Vorteile, wo eine dritte Hand benötigt wird, ein Direktzugriff auf Funktionen gewünscht ist (wie bei der Namenswahl im Telefonbuch) oder wo durch Sprechen gegenüber Tippen eine Abkürzung des Bedienvorgangs erzielt wird (z.B. Ziffernwahl im Telefon oder Uhrzeiteinstellung). Im Bereich Assisted Living können Sprachbedienung und Sprachtechnologien Selbständigkeit bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden unterstützen, ohne – wie herkömmliche assistive Techniken, beispielsweise große Knöpfe oder Beschriftungen, – als typisch altengerecht erkennbar zu sein, und somit durch den Benutzer als lästig und diskriminierend empfunden zu werden. Per Sprach- und Videokommunikation und intuitiven Bedienkonzepten für Email und SMS überwindet der alte Mensch seine eingeschränkte Mobilität bis hin zur Isolation und ist sowohl in Familie als auch in den Freundeskreis eingebunden. Akustische Überwachungsfunktionen sichern dem Nutzer Privatsphäre und geben dennoch Sicherheit für den Notfall. Der Beitrag präsentiert miniaturisierte Sprachtechnologie-Baugruppen der voice INTER connect GmbH beschreibt die Anforderungen, die an diese Systeme bei Einsatz im Wohnumfeld gestellt werden und erläutert die Grenzen ihres Einsatzes anhand einer Auswahl der oben dargestellten Applikationsszenarien. Er erklärt auf einfache Weise verschiedene Leistungsmerkmale und Begriffe der Technologien, diskutiert Anwendungsbeispiele und präsentiert dazu Ergebnisse von Ergonomieuntersuchungen und Nutzerbefragungen.