Entwicklungstrends im Bereich der 100 Gbit/s Übertragungstechnik

Conference: Photonische Netze - 11. ITG-Fachtagung
05/03/2010 - 05/04/2010 at Leipzig, Germany

Proceedings: Photonische Netze

Pages: 8Language: germanTyp: PDF

Personal VDE Members are entitled to a 10% discount on this title

Authors:
Schneiders, Malte; Vorbeck, Sascha; Weiershausen, Werner (Deutsche Telekom, Zentrum Technik Einführung, Heinrich Hertz Str. 3-7, 64295 Darmstadt)
Zottmann, Harald (Nortel GmbH, Unterschweinstiege 6, 60549 Frankfurt)

Abstract:
Die Verfügbarkeit ökonomisch effizienter Schnittstellen für Datenraten von 100 Gbit/s wird gemeinhin als wesentliches Hauptmerkmal zukünftiger hochbitratiger Transportlösungen bewertet. Das weiterhin ungehemmte Verkehrswachstum wird getrieben durch verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel die Entwicklung neuer bandbreitenintensiver Dienste für Mobilfunk- und Festnetz, wachsende Bedarfe im Geschäftskundensegment und das steigende Verkehrsaufkommen bei der Vernetzung von Datencentern. Bei gleichzeitig rückläufigen Erlösen ist eine Reduktion der Investitions- und Betriebskosten für die Netzbetreiber zwingend erforderlich. Zukunftsfähige Transportplattformen müssen dieser Entwicklung Rechnung tragen. Gleichzeitig bestehen hohe Anforderungen, wie die einer garantierten Dienstqualität und Zuverlässigkeit entsprechend bestehender Netze, der Unterstützung neuer, meist Ethernet basierter Dienste oder gegebenenfalls auch strengerer Forderungen bezüglich Latenzzeiten für zeitkritische Anwendungen, z.B. im medizinischen oder im Finanz-Umfeld. Einsparpotenziale müssen daher in einer Automatisierung der Bereitstellungs- und Betriebsprozesse, in der Reduzierung benötigter Baugruppen und der damit verbundenen Lagerhaltung, sowie in der effizienten Ausnutzung der Ressourcen Faser, Strom, Klima, Fläche geschöpft werden. Die Einführung von 100 Gbit/s Transportschnittstellen bietet dabei eine Möglichkeit, die Kapazität auch in bereits installierten DWDM Systemen zu erhöhen und dadurch den Aufbau von Parallelsystemen zu vermeiden, sowie den Faserbedarf, Energie- und Flächenkosten zu verringern. Damit kein eigenes Overlay Netz für den Einsatz benötigt wird, sollte die Verwendung auf bestehenden, in der Regel für 10 Gbit/s optimierten und häufig 40 Gbit/s-fähigen, Strecken ohne planerischen Zusatzaufwand und Umbauten möglich sein. Hersteller forschen an technoökonomischen Realisierungen und haben bereits Prototypen entwickelt. Erste frühe kommerzielle Installationen in geringer Stückzahl wurden bereits bekanntgegeben. Auch in der Standardisierung steht das 100 Gbit/s Thema seit geraumer Zeit im Fokus. Mit dem Ziel, den hohen Entwicklungsaufwand zu verteilen und eine Basis vereinheitlichter günstiger Komponenten zu schaffen, hat das OIF ein Implementation Agreement initiiert. Angesichts unterschiedlicher Einsatzszenarien untersuchen Hersteller und Netzbetreiber dennoch weiterhin verschiedene Transpondertypen, Modulationsformate, sowie die Potentiale photonischer Integration. Der Beitrag bietet einen Überblick über die aktuellen Entwicklungstrends und Aktivitäten.