Zukünftige Spannungsregelung im Netz der E.ON Mitte AG

Abstract:
Die E.ON Mitte AG versorgt neun Landkreise in Hessen, vier Landkreise und die Stadt Göttingen in Niedersachsen und einen Landkreis in Nordrhein-Westfalen mit elektrischer Energie. Im gesamten Versorgungsgebiet der E.ON Mitte ist in den letzten fünf Jahren eine rasante Zunahme an installierter dezentraler Einspeiseleistung zu verzeichnen. Aufgrund der ländlichen Struktur des Versorgungsgebietes liegt die Zunahme noch deutlich über dem bundesweiten Trend. So sind derzeit im Niederspannungsnetz Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 326 MW installiert, von denen 110 MW im Jahr 2010 neu errichtet wurden. Hinzu kommt im Mittelspannungsnetz die Einspeisung aus Windkraftanlagen, deren Gesamtleistung heute 292 MW beträgt. Vor allem durch die gleichzeitige Zunahme der dezentralen Einspeiseleistung in beiden Spannungsebenen sind diese Netze bei Schwachlast am oberen Ende des nach DIN EN 50160 erlaubten Spannungsbandes angelangt. Aus diesem Grund wird in ausgewählten einspeisegeprägten Netzen die Betriebsspannung im Mittelspannungsnetz bei hoher Einspeiseleistung und damit verbundener Rückspeisung über den HS/MS-Transformator in Abhängigkeit von der rückgespeisten Leistung abgesenkt. Dieser Ansatz ist im Allgemeinen praktikabel, stößt aber mittlerweile bei ungünstigen Netzkonstellationen bzw. verschiedenen Last- und Einspeiseszenarien an seine Grenzen. In einer Studie, die E.ON Mitte gemeinsam mit der elektrischen Systemberatung der Firma ABB durchführte, wurde vor diesem Hintergrund ein Netzgebiet ausgewählt, das sich für die Installation eines regelbaren Ortsnetztransformators im Rahmen eines Pilotprojekts eignet. Nach Auswahl des Netzgebiets und Installation des neuen Betriebsmittels wurden im Netzgebiet Messungen durchgeführt, mit denen die theoretischen Untersuchungen untermauert und die Praxistauglichkeit des regelbaren Ortsnetztransformators nachgewiesen werden.