VSC-HGÜ in vermaschten Übertragungsnetzen

Abstract:
Bereits 2009 ist die erste VSC-HGÜ zur Netzanbindung von Offshore Windparks in der deutschen Nordsee installiert worden. Fünf VSC-HGÜ Anbindungen befinden sich im Bau sowie weitere in kurzfristiger Planung. Somit liegt eine konzentrierte Leistungseinspeisung über HGÜ-Umrichter im Norden Deutschlands vor. Im Rahmen der Dena- Netzstudien wurden für die Weiterleitung der Energie in die Verbrauchszentren in der Mitte und im Süden Deutschlands 380-kV-Korridore erkannt, empfohlen und geplant. Neben dem Ausbau des bestehenden 380-kVDrehstromnetzes besteht aber auch die Möglichkeit der direkten Einbindung von HGÜ-Multi-Terminalsystemen in das vermaschte Drehstromnetz. Die geplante Erzeugung aus erneuerbaren Energien (Offshore Wind) könnte damit in das bestehende Drehstromnetz eingespeist werden. In diesem Beitrag werden die moderne VSC-HGÜ-Übertragungstechnologie und wichtige Referenzprojekte dargestellt. Die Möglichkeiten eines Einsatzes von VSC-HGÜ im vermaschten Übertragungsnetz unter Berücksichtigung der geplanten Offshore-Anbindungen, sowie den geplanten Übertragungstrassen aus den dena-Netzstudien, werden analysiert. Die Vorteile bzw. Eigenschaften der VSC-HGÜ-Technologie, die das vermaschte Übertragungsnetz in ihrem Betrieb unterstützen können, werden aufgezeigt und analysiert: Lastflusssteuerung, Blindleistungskompensation, Engpassmanagement, Verlustreduzierung und dynamische Netzstützung. Für ausgewählte Beispiele werden diese Eigenschaften modellhaft nachgebildet und ausgewertet. Die Vor- und Nachteile einer VSC-HGÜ im synchronen vermaschten Drehstromnetz werden erörtert und gegenübergestellt.