Warum brauchen wir generalisierte Tele-Services?

Conference: Technik für ein selbstbestimmtes Leben - 5. Deutscher AAL-Kongress
01/24/2011 - 01/25/2012 at Berlin

Proceedings: Technik für ein selbstbestimmtes Leben

Pages: 3Language: germanTyp: PDF

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Authors:
Walter, Jörg A. (DWC, Werther, Deutschland)

Abstract:
Die AAL Community kennt die Herausforderungen der alternden Gesellschaft zur Genüge: der relative Anteil der Betagten steigt und damit steigen die Ansprüche an Betreuung und Versorgung langsam - aber dramatisch. Jeder Euro im Pflege- und Gesundheitsbereich muss dann wesentlich mehr leisten - möglichst ohne eine Absenkung der Versorgungsqualität. Innovative Technik wird lösen müssen, was wir nicht durch Migration von Arbeitskräften bewältigen können oder wollen. Der überwiegende Wunsch ist, diese Technik soll zuhause wirken und den Verbleib in der gewohnten Umgebung ermöglichen. Die damit verbundene Umgestaltung der Umgebung wirft schwierige Probleme technischer aber auch organisatorische Natur auf. Daher wird der Wunsch zunehmend umgedeutet: zum Neubau altengerechter Wohnungen. Vergleicht man Wunschvorstellungen und reale Systemleistungen der künstlichen Intelligenz, der neuronalen Netzwerke und der Robotik in den letzten 30 Jahren, muss man konstatieren: die reale Welt ist meist so komplex, dass wir sie nicht vollständig zuverlässig modellieren können. Wir wollen einem real agierenden, technischen System nicht weitreichende autonome Entscheidungen zubilligen - nur bei eng begrenzten Problemstellungen ist das denkbar. Die größten Fortschritte erzielte man durch raffinierte Begrenzung des Problemraumes (wie z. B. in der Automatisierungstechnik). Weitere Probleme wirft die Frage nach der juristischen Verantwortungsgestaltung auf: insbesondere die Frage nach der Haftung für für mögliche Schäden und die sich daraus ergebenden ökonomischen Risiken (ein wesentlicher Markteintritts-Aspekt). Rein technische AAL-Systeme werden von der Realität eingeholt, wie jeder praxisorientierte Robotiker weiß. Irgend etwas läuft immer anders als je vorhergesehen war. Ohne kundigen "Operator", einen speziellen Experten, der im Zweifelsfall hinzugezogen werden kann, ist so manche Living Lab live-Demo gelegentlich "schwierig". Wie soll ein entsprechendes System als reales Produkt im Alltag funktionieren? Wie kann man Experten dort effizient hinzuziehen? Das Konzept der "Tele-Services" setzt genau bei diesem Problem an. Im Folgenden werden einige Aspekte dieses Konzeptes vorgestellt und erläutert.