Gegenüberstellung von zeit- und frequenzbereichbasierenden Diagnoseverfahren zur Zustandsbewertung von Verteilnetz- und Leistungstransformatoren

Abstract:
Leistungstransformatoren stellen in elektrischen Netzen ein erhebliches Investitionsgut und eine Kernkomponente dar. Die Beurteilung des Feuchtigkeitsgehalts in der Feststoffisolation stellt eine wesentliche Größe dar, da einerseits die elektrische Festigkeit verringert als auch Alterungsprozesse begünstig werden. Zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts in der Feststoffisolation sind verschiedene Verfahren wissenschaftlich erprobt und in die Praxis eingeführt worden. Hierbei finden Diagnoseverfahren im Zeit- und Frequenzbereich eine immer häufigere Anwendung für die Zustandsermittlung von gealterten Verteilnetz- und Leistungstransformatoren. Die Auswertung der gemessenen Werte erfolgt dabei oft unter Verwendung eines automatisierten Auswertealgorithmus, welcher in der Regel in die entsprechende Software eines Messgeräts integriert ist. Zur Evaluierung der Messergebnisse ist das geometrische Verhältnis der Transformatorisolation notwendig, welche häufig auch durch Algorithmen automatisch ermittelt wird. Diese automatische Ermittlung kann in verschiedenen Fällen allerdings zu Ungenauigkeiten sowie zu nicht reproduzierbaren Ergebnissen führen. In dem Beitrag werden unterschiedliche Diagnoseverfahren untersucht, so dass deren Aussagekraft mit den Ergebnissen der vorliegenden Informationen über den realen Zustand verglichen wird. Neben den Beispielen der Diagnosemessungen an Leistungstransformatoren werden ebenfalls die diagnostischen Untersuchungen an Verteilnetztransformatoren präsentiert. Dabei werden die Grenzen der einzelnen Verfahren deutlich. Wegen einem signifikanten Einfluss der Öleigenschaften auf das Ergebnis der dielektrischen Messungen werden in diesem Beitrag auch die Ergebnisse aus der Ölanalyse zur Verifizierung der Resultate diskutiert.