Bewertung der Restfestigkeit von betriebsgealterten Wasserkraftgeneratoren

Abstract:
Das Isolationssystem eines Generators erfährt im Laufe der Jahre elektrische, mechanische und thermische Belastungen. Je nach Betriebsart - Lauf-, Speicher- oder Pumpspeicherkraftwerk - führt diese Belastung zu einer unterschiedlichen Alterungsrate. Im Normalfall führt der Betreiber in regelmäßigen Abständen Diagnosemessungen zur Evaluierung des Zustands durch. Neben einer Spannungsprüfung werden auch dielektrische Messungen wie Isolationswiderstand, Verlustfaktor oder Teilentladungsverhalten beobachtet und die Maschine einer visuellen Inspektion unterzogen. Das Ziel dieser Zustandsbewertung ist die Gewährung der Betriebssicherheit für das nächste Instandhaltungsintervall. Seitens des Anlagenbetreibers stellt sich häufig die Frage wie lange ein Betriebsmittel noch sicher betrieben werden kann. Dazu wurden in dieser Untersuchung Generatorstäbe von außer Betrieb genommenen Maschinen eingehend hinsichtlich ihrer Restfestigkeit untersucht. Hierfür wurden elektrische Alterungsversuche, Spannungsprüfungen und umfangreiche dielektrische Messreihen durchgeführt. In diesem Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse der Untersuchungen bezüglich des Zustands des Isolationssystems dargestellt. Es wurden Parameter der unterschiedlichen Diagnosemethoden gesucht, die eine Bewertung der Restlebensdauer ermöglichen sollten. Abschließend wurde ein Vergleich der Messwerte mit Grenzwerten geltender Normen und von Herstellerempfehlungen durchgeführt.