Kabeldiagnostik – Ein Befund aus betriebswirtschaftlicher Sicht

Abstract:
Wie selbstverständlich nutzen wir jeden Tag Energie, ohne uns darüber im Klaren zu sein, wie zuverlässig unsere Energieversorgung eigentlich ist. Stromausfälle zeigen uns unsere Abhängigkeit von Energie. Aüßerst wichtig in der Energieversorgung ist das Mittelspannungsnetz. Die meisten vom Endnutzer wahrgenommenen Stromausfälle haben ihre Ursache im Mittelspannungsnetz. Unter finanziellen Gesichtspunkten können Stromausfälle große Verluste z. B. bei Industrieunternehmen verursachen. Diese Wahrnehmung einer Versorgungsunterbrechung sowie die Versorgungsunterbrechung selbst führen bei einem Energieversorger zu Kosten. In diesem Artikel werden die Kostenarten einer Störung vollständig aufgeführt und mit den Kostenarten einer planmäßigen Auswechslung eines Teils einer Kabelanlage, die während einer Diagnose als auffällig befunden wurde, gegenüber gestellt. Auf Basis dieser Kostenarten und einem virtuellen Gewinn aus einer Diagnose, der dadurch entsteht, dass Kosten in die Zukunft verlagert werden, wird eine Zeit abgeleitet, in der eine Kabelanlage mit positivem Befund nicht ausfallen darf (Mindestzeitraum ohne Ausfall). Des Weiteren wird eine Zeit bis zur nächsten Diagnose ermittelt, in der die Kabelanlage ebenfalls nicht ausfallen darf (Mindestzeitraum ohne Ausfall bis zur Nachdiagnose). Zur Veranschaulichung werden drei Beispiele, eines für eine teilentladungsbehaftete Muffe, eines für einen teilentladungsbehafteten Massekabelabschnitt und eines für einen Water-Tree-geschädigten PE-Kabelanschnitt, beschrieben.