Die Kabelindustrie empfiehlt Brandschutzkabel

Conference: Kommunikationskabelnetze 2014 - 21. ITG-Fachtagung
10/09/2014 - 10/10/2014 at Köln, Deutschland

Proceedings: Kommunikationskabelnetze 2014

Pages: 7Language: germanTyp: PDF

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Authors:
Engels, Yvan (ZVEI –Fachverband Kabel und isolierte Drähte, LEONI, stellvertretend für Arbeitskreis CPR, Minoritenstr. 9-11, 50667 Köln, Deutschland)

Abstract:
Die informations- und energietechnische Verkabelungsinfrastruktur sind das Rückgrat von intelligenten Gebäuden, Büros, Rechenzentren und Produktionshallen. Ihre Leistungsfähigkeit ist der Garant moderner und wettbewerbsfähiger Gesellschaften. Der steigende Grad der Vernetzung und die damit einhergehende Installationsdichte von „brennbaren“ Materialien, in Gebäuden (sowohl im Hoch- und als auch im Tiefbau) verlangt darüber hinaus nach einer neuen Sicherheitsbetrachtung im Gebäudeumfeld. Kabel müssen also nicht nur im Normalbetrieb funktionieren sondern zusätzlich einen Schutz im Brandfall bieten. Durch die zunehmende Vernetzung und Installationsdichte nimmt der Beitrag, den herkömmliche Kabel zur Brandgefährdung liefern, zu. Dabei kann die Gefährdung durch den Einsatz von Brandschutzkabeln minimiert und das Brandrisiko reduziert werden. Kabel, sofern sie für die Gebäudeinstallation vorgesehen sind, fallen seit dem 1. Juli 2013 unter die Bauproduktenverordnung und müssen zukünftig auf ihr Verhalten im Brandfall (Reaction to Fire) untersucht werden. Im Ergebnis der Brandprüfung fallen die Kabel und Leitungen in eine von den sieben Euroklassen. Die Kabelindustrie in Deutschland – im Schulterschluss mit den europäischen Kabelherstellern – gibt Orientierung für den Einsatz entsprechender Brandschutzkabel mit geringerer Brandfortleitung je nach Gebäudeklasse. So wird in Gebäuden mit sehr hohem Sicherheitsbedarf (z. B. Krankenhäuser, Kindertagesstätten) der Einsatz von Kabeln der Klasse B2ca, in Gebäuden mit hohem Sicherheitsbedarf (z. B. Verwaltungs- und Bürogebäude) der Einsatz von Kabeln der Klasse Cca empfohlen. Nach Statistiken des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung sind etwa 33 Prozent aller untersuchten Brände auf Elektrizität als Brandursache zurückzuführen. Außerdem fällt im Brandfall die Mehrheit der flüchtenden Menschen dem Rauch und nicht den Flammen zum Opfer. Daher standen bei der Entwicklung von Brandschutzkabeln neben der geringeren Wärmefreisetzung vor allem die minimierte Rauchentwicklung und die reduzierte Bildung von säurehaltigen Gasen im Fokus. Nicht nur unter den Gesichtspunkten der lebensgefährlichen Rauchentwicklung, sondern auch hinsichtlich der Funktionalität von leitungsgebundenen Sicherheitseinrichtungen muss bei einem umfassenden Brandschutzkonzept eine brandschutztechnisch sichere Verkabelung Berücksichtigung finden.