Potenzial von AAL-Lösungen in der häuslichen Pflege aus Sicht der primären, sekundären und tertiären AnwenderInnen

Conference: AAL-Kongress 2015 - 8. AAL-Kongress 2015
04/29/2015 - 04/30/2015 at Frankfurt/Main, Deutschland

Proceedings: AAL-Kongress 2015

Pages: 7Language: germanTyp: PDF

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Authors:
Schmidt, L.; Borrmann, M.; Robl, E.; Habacher, W. (HEALTH, Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften, Neue Stiftingtalstr. 2, 8010 Graz, Österreich)
Majcen, K.; Murg, S.; Fellner, M. (DIGITAL, Institut für Informations- und Kommunikationstechnologien, Steyrergasse 17, 8010 Graz, Österreich)
Reidl, S. (POLICIES, Institut für Wirtschafts- und Innovationsforschung, Sensengasse 1, 1090 Wien, Österreich)

Abstract:
Erwartungen zufolge wird in Österreich in den nächsten 15 Jahren der Anteil der Menschen älter als 64 Jahre von 18% auf bis zu 24% ansteigen. In dieser Altersgruppe ist eine höhere Prävalenz von Krankheiten zu finden; rund 23% der weltweiten Belastung durch Krankheiten können bei Personen in der Altersgruppe über 60 Jahre beobachtet werden. Körperliche und funktionelle Einschränkungen können zu einer Verminderung der Mobilität und Selbstständigkeit führen. Um diesen Trends entgegenzuwirken werden unter anderem AAL- Lösungen entwickelt. Das Ziel vom Projekt PotenziAAL war es, basierend auf der Analyse der Bedarfslagen von primären, sekundären sowie tertiären AnwenderInnen das Marktpotenzial von AAL-Lösungen in Österreich abzuschätzen. Es wurden systematische Daten- und Literaturrecherchen zur quantitativen und qualitativen Beschreibung der Zielgruppen für AAL-Lösungen, Akzeptanz und zu den Empfehlungen zur Anwendung von AAL-Lösungen im häuslichen Bereich durchgeführt. Ebenso wurden anhand einer Desk Research vorhandene und in Entwicklung befindliche AAL-Lösungen identifiziert, sowie anhand eines speziell dafür entwickelten Rasters bewertet. Basierend darauf, wurde das Marktpotenzial für einzelne AAL-Technologiegruppen, auf einem aggregiertem Niveau, ermittelt. Zusätzlich wurden diese Arbeitsschritte durch die Einbindung von AnwenderInnen mittels ExpertInneninterviews sowie mittels abschließenden ExpertInnenpanels, bei welchen die Ergebnisse nochmals validiert wurden, unterstützt. Insgesamt beziehen rund 450.000 Personen in Österreich Pflegegeld, wobei sich die Dunkelziffer (Personen, die pflegebedürftig sind aber kein Pflegegeld in Anspruch nehmen) auf ca. 10% belief. Die häufigsten chronischen Erkrankungen sind Wirbelsäulenbeschwerden, Bluthochdruck, Arthrose/Arthritis, Osteoporose und Einschränkungen des Seh- und Hörvermögens. Bei zunehmendem Alter kommen auch Inkontinenz sowie chronische Angstzustände, Depressionen oder andere psychische/neurologische Erkrankungen hinzu. Die größten Einschränkungen sind im Bereich der ADLs (Aktivitäten des täglichen Lebens) festzustellen. Die meisten pflegebedürftigen Personen in Österreich weisen Probleme bei der Mobilität und der Körperhygiene auf; zusätzlich wird von vielen ExpertInnen (beginnende) Demenz angesprochen. Rund 425.900 Angehörige in Österreich leisten informelle Pflege; diese werden durch ca. 3.400 professionelle Pflegepersonen aus der mobilen Pflege unterstützt. Beide Gruppen sind körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. AAL ist im Bereich der tertiären AnwenderInnen bis dato ein weniger präsentes Thema als bei Primär- oder SekundäranwenderInnen jedoch wurden im Rahmen dieser Studie Reimbursement-Faktoren aus Sicht der Kostenträger identifiziert und diskutiert. Anhand pflegerelevante Kategorie und Akzeptanzparameter wurden bestehenden Lösungen geclustert und analysiert. Zum Schluss konnte durch eine Gegenüberstellung von Bedarf und Angebot eine Marktabschätzung durchgeführt werden.