Taktiles Feedback zur alternsgerechten Gestaltung der Interaktion mit mobiler Informations- und Kommunikationstechnologie

Conference: AAL-Kongress 2015 - 8. AAL-Kongress 2015
04/29/2015 - 04/30/2015 at Frankfurt/Main, Deutschland

Proceedings: AAL-Kongress 2015

Pages: 7Language: germanTyp: PDF

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Authors:
Rasche, Peter; Mertens, Alexander; Schlick, Christopher (Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen, Bergdriesch 27, 52062 Aachen, Deutschland)
Choe, Pilsung (Department of Mechanical and Industrial Engineering, Qatar University, Doha, Qatar)

Abstract:
Mobile Informations- und Kommunikationstechnik wird immer häufiger durch ältere Benutzer im täglichen Leben verwendet. Für die Designer und Entwickler solcher Geräte und deren Software bedeutet dieser Trend eine Herausforderung. Besonders bei der Benutzung in mobiler Umgebung tritt bei Benutzern oftmals das Phänomen der Interferenz auf, das zu einer signifikanten Gefährdung führen kann. Die Gefährdung rührt daher, dass der Benutzer effektbedingt seine Aufmerksamkeit zwischen dem mobilen Endgerät und seiner direkten physischen Umgebung aufteilen muss, was mit einer kognitiven Leistungsminderung einhergehen kann. Bei älteren Menschen kann dieser Effekt durch altersbedingte Veränderung der Perzeption, Kognition und Motorik verstärkt werden. Gegenstand dieser empirischen Untersuchung war die Evaluation des subjektiv empfundenen Wohlbefindens und Nutzens von taktilem Feedback während prozessbedingter Unterbrechungen bei der Interaktion mit mobilen Endgeräten und der Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit der Probanden in Situationen mit simultaner Ausführung zweier unabhängiger Tätigkeiten. Im Rahmen eines vollfaktoriellen Versuchsdesign wurden sechs verschiedene Kombination der unabhängigen Variablen „Prozesszeit“ (kurz, lang) und „Vibrationscharakteristik“ (Kontinuierliche Vibration, Kurze Vibration, Keine Vibration) untersucht. Die Daten wurden unter Laborbedingungen in Anlehnung an das Technologie Acceptance Model und den Nasa Task Load Index erhoben. Die Auswertung der Daten erfolgte mittels mehrfaktorieller Varianzanalysen mit Messwiederholungen, bei welchen die unabhängigen Variablen „Prozesszeit“ und „Vibrationscharakteristik“ als Innersubjektfaktoren untersucht wurden. Taktiles Feedback hat sich in der untersuchten Situation als besonders geeignet erwiesen, da es zur Informationsübertragung lediglich der haptischen Wahrnehmung durch den Benutzer bedarf. Ein Vibrationssignal ist diskret und unabhängig des visuellen und auditiven Aufmerksamkeitsfokus wahrnehmbar. Nachweislich wird es in der untersuchten Situation als subjektiv nützlich empfunden und steigert die kognitive Leistungsfähigkeit bei der Durchführung zweier simultaner Tätigkeiten.