Roboter-Companions für die Schlaganfall-Therapie - Akzeptanzuntersuchungen mit 80 Patienten in der neurologischen Rehabilitation

Conference: Zukunft Lebensräume - Kongress
04/20/2016 - 04/21/2016 at Frankfurt/Main, Deutschland

Proceedings: Zukunft Lebensräume

Pages: 9Language: germanTyp: PDF

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Authors:
Meyer, S.; Fricke, Ch. (SIBIS Institut für Sozialforschung und Projektberatung GmbH, Richard-Wagner-Str. 19, 10585 Berlin, Deutschland)

Abstract:
Ziel des Projekts ROREAS ist es, unter Einbeziehung medizinischer, technischer und sozialwissenschaftlicher Kompetenz, ein Eigentraining für Schlaganfallpatienten zu entwickeln, bei dem ein autonom agierender Roboter-Companion zum eigenständigen Gangtraining anleitet, kognitive Fähigkeiten unterstützt und zu selbständigem Training motiviert. In Deutschland erleiden jährlich ca. 262.000 Personen einen Schlaganfall; heute schon werden ca. 2–5% der Gesundheitskosten durch Schlaganfälle verursacht. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Betroffenen auf Grund des demographischen Wandels weiter steigen wird. Die Notwendigkeit neuer effektiver und nachhaltiger Therapien, insbesondere eines weitgehend selbständigen Übens der Patienten wächst enorm. Die Entwicklung dieses robotischen Trainings-Assistenten wurde begleitet durch die kontinuierliche und umfassende Einbindung der Techniknutzer. N=30 Patienten wurden in die Erprobung des Roboter Companions einbezogen, zusätzlich hatten N=50 Patienten Gelegenheit, den Roboter in Gruppendiskussionen kennen zu lernen. Die Projektergebnisse zeigen, dass die Akzeptanz des im Projekt ROREAS entwickelten robotischen Gangtrainings, bei Patienten und Mitpatienten gleichermaßen gegeben ist: Der Roboter-Companion verspricht Abwechslung des Trainingsregimes, fördert nach Ansicht der Befragten, die Motivation zum Eigentraining und dazu, trotz Orientierungsschwierigkeiten das Zimmer zu verlassen, sich auf die robotische Begleitung einzulassen und ihren Übungsradius in der Klinik zu erweitern. Insgesamt wird das Roboter-Training von den Patienten als Bereicherung empfunden. Dem Roboter scheint es zu gelingen, die erwartete Brücke zwischen therapeutengeleiteten Gangtraining und autonomen Eigentraining in der Klinik und Weitertraining zu Hause zu schlagen.