Barrierefreies und generationengerechtes Bauen in der Aus- und Weiterbildung von Architekten in Deutschland

Conference: Zukunft Lebensräume - Kongress
04/20/2016 - 04/21/2016 at Frankfurt/Main, Deutschland

Proceedings: Zukunft Lebensräume

Pages: 6Language: germanTyp: PDF

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Authors:
Rudolph, Elisa; Kreiser, Stefanie (TU Dresden, Fakultät Architektur, Institut für Gebäudelehre und Entwerfen, Professur für Sozial- und Gesundheitsbauten, 01062 Dresden, Deutschland)

Abstract:
Die demografische Entwicklung verändert bereits heute unsere Bevölkerung spürbar. Auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird die Anzahl der geborenen Kinder abnehmen, sodass unsere Gesellschaft immer älter wird. Die eigene Wohnung möglichst lange und selbstständig zu bewohnen, ist – viele Studien belegen dies – der Wunsch der meisten älteren Menschen. Die „normale“ Wohnung ist auch tatsächlich für den Großteil der Menschen über 65 Jahren die häufigste Wohnform. Derzeit wird der gesamte Wohnungsbestand jedoch nur zu circa einem Prozent den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht und in 83 % der Seniorenhaushalte sind erhebliche Barrieren vorhanden. Alternsgerecht gestalteter Wohnraum umfasst beispielsweise die Planung notwendiger Aufzüge, bodengleicher Duschen und geräumiger Flure, ebenso die Bereitstellung von Platz für das Abstellen von Mobilitätshilfen oder die Integration technischer Lösungen wie beispielsweise einer intelligenten Herdabschaltung. Mit Blick auf die Zukunft ist es von großer Bedeutung, demografisch nachhaltige Gebäude, die von allen Menschen so lange wie möglich sicher und unabhängig bewohnt sowie genutzt werden können, zu realisieren. Eine barrierefreie Architektur und technische Assistenzsysteme sind dabei wichtige Unterstützungsfaktoren. Da derzeit nur ein sehr geringer Anteil der bestehenden Gebäude demografisch nachhaltig und barrierefrei ist und somit die Architektur ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben aller Menschen erschwert, war es Ziel dieser im Rahmen des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes MATI: Mensch – Architektur – Technik – Interaktion durchgeführten Analyse zu ermitteln, ob und wo Hindernisse zur Umsetzung generationengerechter Gebäude seitens der Architekten liegen. Alle Architekten sollten über die Kompetenz barrierefrei zu planen verfügen, um die Gesamtheit der Gebäudetypologien für alle Menschen nutzbar zu gestalten, damit Vielfalt zu unterstützen und Ausgrenzung zu vermeiden. Wie sieht die Ausbildung der Studierenden, die das Wohnen der Zukunft gestalten werden, zum jetzigen Zeitpunkt in der Praxis aus? Wie gehen praktisch tätige Architekten zurzeit mit dieser Herausforderung um? Und wie stark sind Konzepte wie barrierefreies Bauen, Universal Design und Inklusion in der praktischen Umsetzung der Planer und Architekten bereits verankert?