Qualifizierung für das Arbeiten unter Spannung an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen

Conference: Arbeiten unter Spannung (AuS) - 10. Fachtagung
09/13/2016 - 09/14/2016 at Dresden, Deutschland

Proceedings: Arbeiten unter Spannung (AuS)

Pages: 10Language: germanTyp: PDF

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Authors:
Schindler, Oliver (ITW-Schindler GmbH, Stuttgart, Deutschland)

Abstract:
Durch den zunehmenden Einsatz von Spannungen oberhalb von 30 V AC und 60 V DC (Definition: Hochvolt) in der Fahrzeugtechnik und durch die stärkere Verbreitung von Brennstoffzellen-, Hybrid- und Elektrofahrzeugen erhöht sich die elektrische Gefährdung für die Mitarbeiter. Bei Arbeiten an offenen, unter Spannung stehen Systemen wie z. B. hochenergetischen Energiespeichern, besteht die erhöhte Gefahr einer Körperdurchströmung und die Entstehung von Lichtbögen. Um den Arbeitsschutz von Mitarbeitern in einem Unternehmen, die an solchen Systemen tätig sind, zu gewährleisten, sind spezifische Qualifizierungen notwendig. Die deutschen OEM’s haben in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) Qualifizierungsprogramme erarbeitet und diese in Informationsschriften veröffentlicht. Nicht nur die Entwicklung ist mit dem Arbeiten unter Spannung konfrontiert. Auch im Aftersales wird dieses Thema durch die stärkere Marktdurchdringung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und den somit komplexer werdenden Aufgaben immer wichtiger. Dadurch ergibt sich die unternehmerische Verantwortung, die Mitarbeiter so weiterzubilden, dass sie in der Lage sind, im Umfeld der anfallenden elektrotechnischen Arbeiten auch das sichere Arbeiten unter Spannung durchzuführen. Entlang der Wertschöpfungs- und Produktzykluskette im Automobilbereich werden die Qualifizierungsprogramme für das Arbeiten unter Spannung dargestellt. Insbesondere wird auf die Arbeit in der Entwicklung, Produktion und Aftersales von eigensicheren und nicht eigensicheren Systemen eingegangen und die damit zusammenhängenden Qualifizierungskonzepte beschrieben. Die geltenden Richtlinien und Vorschriften bilden die rechtlichen Grundlagen und werden durch konkrete Ausbildungsinhalte in Theorie und Praxis vorgestellt, die sich „aus der Praxis für die Praxis“ bewährt haben. Darüber hinaus gibt es auch Möglichkeiten und Qualitätssiegel für Trainer und Manager in diesem Bereich.