GIS-basierte Überprüfung der Baltic Sea Protected Areas im Hinblick auf ausgewählte ökologische Kohärenzkriterien

Conference: Angewandte Geoinformatik 2010 - 22. AGIT-Symposium
07/07/2010 - 07/09/2010 at Salzburg, Austria

Proceedings: Angewandte Geoinformatik 2010

Pages: 10Language: germanTyp: PDF

Authors:
PESCH, Roland (Lehrstuhl für Landschaftsökologie, Universität Vechta, Deutschland)
RANFT, Susanne (Universität Vechta, Österreich)
SCHRÖDER, Winfried (Lehrstuhl für Landschaftsökologie, Hochschule Vechta/Ökologie-Zentrum Kiel, Deutschland)
BOEDEKER, Dieter (Bundesamt für Naturschutz, Bonn, Deutschland)
PAULOMÄKI, Hanna (HELCOM Secretariat, Finnland)

Abstract:
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist die marine Umwelt noch immer erheblichen Belastungen, wie Überfischung, Eintrag eutrophierender und toxischer Stoffe sowie kontinuierlich zunehmenden Schiffsverkehr ausgesetzt, die Strukturen und Funktionen der marinen Ökosysteme akut gefährden. Mit Verabschiedung der Meeres-Strategie-Rahmenrichtlinie durch das Europäische Parlament im Jahr 2008 wird den EU-Mitgliedsstaaten daher ein Ordnungsrahmen vorgegeben, um in allen europäischen Meeren einen Guten Umweltzustand bis 2020 zu erreichen und zu erhalten. Der Baltic Sea Action Plan (BSAP), der im Rahmen der Helsinki Konvention 2007 ins Leben gerufen wurde, formuliert hierzu konkrete Ziele für die Ostsee. Die Umsetzung des BSAP beruht dabei u. a. auf einem Netzwerk von ostseeweiten Schutzgebieten, den sog. Baltic Sea Protected Areas (BSPA). In dem vorliegenden Artikel wird der Status des BSPA Netzwerkes anhand der räumlichen Strukturen und wichtigsten schutzgebietsrelevanten Merkmale ermittelt. Zusammen mit flächendeckenden Informationen zu ausgesuchten Habitaten und anthropogenen Einflussfaktoren erfolgt ferner eine Überprüfung des Netzwerks auf ökologische Kohärenz im Hinblick auf die von der Helsinki Kommission (HELCOM) vorgegebenen Kriterien Angemessenheit, Repräsentanz, Replikation und Konnektivität. Als Ergebnis der vorliegenden Studie kann festgehalten werden, dass die BSPA bislang noch nicht einem ökologisch kohärenten Schutzgebietsnetzwerk entsprechen. Eine Verbesserung der ökologischen Kohärenz wäre aber durch die Ergänzung und Integration weiterer Schutzgebietsgeometrien zu erwirken. Allerdings bleibt festzuhalten, dass die international formulierten Kohärenzkriterien im Hinblick auf deren Anwendbarkeit und Aussagekraft diskutiert und weiterentwickelt werden müssen.