Steuerung „Mitdenkender“ Elektroprodukte durch Wearable Computing

Abstract:
Das Konzept des Wearable Computing mit der beiläufigen Unterstützung primärer - nicht in der Computeranwendung bestehenden - Tätigkeiten (Analogie: Nutzung eines Navigationsgeräts während des Autofahrens) bietet sich an, um mit in der Umgebung befindlichen „Mitdenkenden“ Elektroprodukten zu interagieren. Ausgehend von der Vorstellung, dass „Mitdenkende“ Elektroprodukte solche sind, die über Sensoren verfügen mittels derer die Umgebungsbedingungen wie Nutzeraktionen detektiert werden können, stellt sich die Frage, wie solche Produkte vom Nutzer in geeigneter Weise gesteuert werden können. Ferner stellt sich die Frage, wie erreicht werden kann, dass die Bedienung dieser Produkte intuitiv und doch benutzerindividuell erfolgen kann. Die Lösung besteht einerseits in einem offenen Framework zur Integration beliebiger Sensorsysteme, die sowohl die Kontexterkennung, als auch die multimediale Interaktion ermöglichen. Zum anderen in einem beliebig konfigurierbaren Benutzerinterface, das einerseits dem Hersteller des „Mitdenkenden“ Elektroproduktes erlaubt, alle technischen Möglichkeiten des Produktes anzubieten, andererseits aber dem Benutzer ermöglicht, seinen eigenen Neigungen und Gewohnheiten entsprechend mit dem Produkt zu interagieren. Im Beitrag wird das Konzept des Wearable Computing zusammen mit Ergebnissen zu Kontexterkennung, Lokalisierung, Kommunikation und Benutzerschnittstellen aus dem derzeit weltgrößten Projekt zum Thema Wearable Computing (www.wearITatWork.com) vorgestellt. Dieses Konzept erlaubt dem Nutzer seine Umgebung sicher zu steuern bei gleichzeitiger Wahrung seiner Privatsphäre. Es wird gezeigt, wie die im Projekt gewonnen Ergebnisse aus umfangreichen Nutzerstudien z.B. im Gesundheits- und Rettungswesen auf das Ambient Assisted Living übertragen werden können. Ferner werden Erfahrungen aus drei Jahren Living Labs Entwicklungen zum Wearable Computing vermittelt.