Herausforderungen bei der Marktimplementierung von AAL-Systemen bei Anbietern von sozialen Dienstleistungen

Conference: Ambient Assisted Living - AAL - 1. Deutscher AAL-Kongress mit Ausstellung / Technologien - Anwendungen - Management
01/30/2008 - 02/01/2008 at Berlin, Germany

Proceedings: Ambient Assisted Living - AAL

Pages: 2Language: germanTyp: PDF

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Authors:
Stefan, Frank (Diakonisches Werk Minden e.V., Minden, Deutschland)

Abstract:
Die Herausforderung ist groß: Demografischer Wandel und medizinischer Fortschritt bescheren uns in Zukunft immer mehr alte Menschen. Und Alter heißt früher oder – zum Glück – auch immer später, Hilfsbedürftigkeit. Man kann sich über die konkreten Zahlen lange und trefflich streiten, doch in der Tendenz ist klar: Immer mehr alte (und übrigens auch immer mehr behinderte) Menschen brauchen in der Zukunft Unterstützung. Die heute in unserer Gesellschaft vorhandenen Antworten sind nicht falsch, aber werden auf Zukunft nicht hinreichen. Wir können nicht für doppelt so viele alte Menschen doppelt so viele Pflegeheime vorhalten. Die dafür notwendigen Ressourcen wird unsere Gesellschaft nicht willens sein, solidarisch bereitzustellen. Darüber hinaus entspräche eine solche Entwicklung auch nicht dem, was sich Menschen für ihr Alter oder bei Behinderung wünschen. Von daher ist Ambient Assisted Living nicht nur ein Luxusthema. Ich bin überzeugt, dass der soziale Bereich in den nächsten Jahren massive technische und informationstechnische Schritte nach vorne machen muss. Wenn ich sage ich, dann will ich mich kurz vorstellen: Frank Stefan. Nach dem Abitur zunächst im elterlichen Betrieb als Techniker für Brandschutztechnik tätig, dann während des Studiums nebenbei Programmierer. Nach klassischem Berufsweg als evangelischer Pfarrer wechselte ich vor 9 Jahren in die Leitung des Diakonischen Werkes Minden. Ein Studium des Sozialmanagements schließlich rundete das Kompetenzspektrum ab. Das DW Minden ist ein mittelgroßer Anbieter sozialer Dienstleistungen mit ca. 1200 Mitarbeitern. Neben einem breiten Leistungsangebot für Menschen mit Behinderungen ist der zweite Schwerpunkt die Pflege. Hierzu gibt es ebenfalls eine breite Palette von Angeboten. Angefangen von Maurern und Elektrikern über EDV-Systemintegratoren bis hin zu Pflegefachkräften, Kaufleuten und Theologen versammelt das DW Minden alle für die Zukunft interessanten Kompetenzen. Für mich als Pfarrer ist beim Thema Technik in der Pflege die ethische Frage besonders spannend: „Wie weit können, wie weit wollen und wie weit dürfen wir in der Pflege von Menschen auf Technik setzen? Wie gewährleisten wir, dass die Erleichterung von Pflege durch technische Unterstützung nicht sofort dazu führt, die gewonnenen Freiräume für menschliche Zuwendung aus ökonomischen Gründen gleich wieder einzukassieren? Wie schaffen wir Raum für verbesserte Beziehungen und menschliche Zuwendung?“ Doch heute möchte ich mit Ihnen, quasi aus meinen anderen Rollen als technikaffiner Mensch und Sozialmanager, zwei andere Aspekte von AAL näher in den Blick nehmen: 1. Die Implementierungshürde „Unkenntnis und Schwellenangst“ 2. Die Implementierungshürde „fragmentierte Lösungen“