Hofheinz, Wolfgang

Schutz gegen elektrischen Schlag in medizinisch genutzten Bereichen der Gruppe 2

VDE-Schriftenreihe – Normen verständlich Band 170

2017, 258 Seiten, Din A5, Broschur
ISBN 978-3-8007-4400-8, E-Book: ISBN 978-3-8007-4401-5
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Inhaltsverzeichnis Vorwort Leseprobe

In keinem anderen Bereich liegen positive und negative Wirkungen des elektrischen Stroms auf den Menschen so nah beieinander wie im Krankenhaus. Auf der einen Seite werden zahlreiche moderne diagnostische und therapeutische Maßnahmen erst durch medizinische elektrische Geräte und damit durch elektrischen Strom ermöglicht. Auf der anderen Seite kann bei operativen Eingriffen am Herzen schon ein kleiner Strom ausreichen, um das Leben des Patienten zu gefährden.

Aufgrund dieser gegensätzlichen Wirkungen ist der sichere Einsatz elektrischer Energie in medizinisch genutzten Bereichen eine wichtige und gleichzeitig anspruchsvolle Aufgabe, sowohl die Sicherheit der elektrischen Anlage im Gebäude als auch die der medizinisch elektrischen Gräte betreffend. Auch der Gesetzgeber hat hier eine besondere Sorgfaltsplicht bei der Erstellung und Nutzung medizinischer elektrischer Betriebsmittel, elektrischer Systeme und elektrischer Anlagen erkannt und dies in zahlreichen Gesetzen und Normen dokumentiert.
Die Beherrschung der Risiken ist sowohl technisch als auch organisatorisch anspruchsvoll und stützt sich dabei auf zwei zentrale Aspekte:

• Die Beherrschung eines ersten Isolationsfehlers in der gesamten elektrischen Anlage einschließlich der sorgfältig geprüften medizinischen elektrischen Betriebsmittel – das heißt, der Patient darf durch einen ersten Isolationsfehler weder geschädigt, beunruhigt noch unzumutbaren Wiederholungen der medizinischen Behandlung ausgesetzt werden. Dem medizinischen Personal, meist elektrotechnische Laien, muss die sichere Weiterarbeit bei einem ersten Isolationsfehler verdeutlicht werden.

• Die Beherrschung zusätzlicher elektrischer Risiken für den Patienten verursacht durch Berührungsspannungen in medizinisch genutzten Bereichen – das heißt, dass auch niedrige Spannungen im Millivoltbereich mithilfe geeigneter Prüfgrößen überwacht und geeigneter Grenzwerte bewertet werden müssen. Dabei müssen besondere Fehlerszenarien, die nur in einer Patientenumgebung auftreten können, berücksichtigt werden.
Dipl.-Ing. Wolfgang Hofheinz wurde 1947 in Wissenbach/Hessen geboren. Nach dem Studium der Elektrotechnik an der Fachhochschule Gießen (heutige THM) begann er als Entwicklungsingenieur bei AEG-Telefunken in Heilbronn. Im Jahre 1975 wechselte er zur Firma Bender in Grünberg; wurde dort Entwicklungsleiter, Betriebsleiter und Prokurist. Ab 1995 wurde er dort zum technischen Geschäftsführer ernannt; diese Tätigkeit führte er bis zu seinem Ruhestand im Dezember 2014 aus. Bis 2016 war Wolfgang Hofheinz ehrenamtlicher Mitarbeiter in vielen nationalen und internationalen Normengremien (DKE, ZVEI, IEC, CENELEC, NFPA, ESTA, ASTM, UL) tätig, davon 30 Jahre bei IEC TC 85 als Convenor und 2016 von IEC mit dem „IEC 1906 Award" ausgezeichnet. Von Beginn des Jahres 2011 bis Ende 2014 war er Vorsitzender der Deutschen Kommission Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnologie (DKE). Dort wurde er im Jahre 2008 mit der Silbernen und 2014 mit der Goldenen DKE-Nadel geehrt. Seit seinem Ruhestand ist Wolfgang Hofheinz weiterhin als Buchautor, technischer Berater und Dozent tätig.