Fremdnebensprechen bei 10 Gbit-Ethernet

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Bei IEEE in USA wird unter dem Arbeitstitel IEEE 802.3an die Datenübertragung von 10Gbit/s über verdrillte Computerverkabelung normiert. Das heißt, dass über jedes Paar einer vierpaarigen Verbindung 2,5 Gbit/s bidirektional übertragen werden sollen. Über Lichtwellenleiter ist diese Übertragung schon fertig entwickelt, ihre Stärken liegen aber mehr im Bereich einiger 100m bis km. In Rechenzentren, wo diese Geschwindigkeiten am ehesten im großen Maßstab eingesetzt werden sollen liegen die Entfernungen eher bei 50 m. Dies ist eindeutig die Domäne für Kupfer. Die Norm wird Juni 2006 erwartet, Produkte folgen erfahrungsgemäß kurz darauf. Das Spektrum der Übertragung reicht bis 500 MHz, eine Verkabelung der Klasse F (bis 600 MHz spezifiziert) ist deshalb sofort verwendbar. Die größte Herausforderung bei dieser Übertragung ist das Fremdnebensprechen von anderen Kabeln, eine Störung die bisher wegen der geringeren Modulationsstufen und Frequenzen keine signifikante Bedeutung hatte. Da aber auch Klasse E (bis 250 MHz spezifiziert) dafür genutzt werden soll entsteht eine Überarbeitung der internationalen Verkabelungsnorm ISO/IEC 11801 und ein Technischer Report, welcher die installierte Verkabelung betrachtet (Ähnliches erfolgt bei CENELEC mit der Norm EN 50173-1). In diesem Beitrag werden der Einfluss des Fremdnebensprechens auf die Datenübertragung und mögliche Maßnahmen die Übertragung zu verbessern aufgezeigt. Die folgenden Betrachtungen beziehen sich auf das Übersprechen von ausgesuchten ungeschirmten Kat. 6 Kabeln aufeinander (da nur bis 250 MHz spezifiziert). Bei geschirmten Verkabelungen mit vorschriftsmäßig aufgelegtem Schirm und einzeln geschirmten Buchsen ist das Fremdnebensprechen vernachlässigbar.