Sprachsynthese in der Sackgasse? Ein Diskussionsbeitrag

Konferenz: Sprachkommunikation 2006 - ITG-Fachtagung
26.04.2006 - 28.04.2006 in Kiel, Germany

Tagungsband: Sprachkommunikation 2006

Seiten: 4Sprache: DeutschTyp: PDF

Persönliche VDE-Mitglieder erhalten auf diesen Artikel 10% Rabatt

Autoren:
Jekosch, Ute (Lehrstuhl für Kommunikationsakustik, IAS, TU-Dresden, 01062 Dresden)

Inhalt:
Obwohl es in der Sprachtechnologieforschung und –entwicklung bisher durchaus viele beachtliche Fortschritte gegeben hat, ist die komplette maschinelle Modellierung von Sprechereignissen heute immer noch nicht möglich. Ein Grund hierfür ist die offenkundige Variabilität von Sprache im Gebrauch. Nun sind Sprechereignisse aber bekanntermaßen nicht grenzenlos variabel, sondern ihre jeweiligen Formen sind untrennbar an typische Kommunikationskontexte gebunden. Bestimmte Kommunikationsereignisse erfordern bestimmte Typen von Sprechverhalten. Dementsprechend hat die maschinelle Generierung von Lautsprache u.a. zum Ziel, typische Sprechereignisse kommunikationsadäquat zu modellieren. Dazu ist es notwendig, typische natürlichsprachige Ereignisse bezüglich der Merkmale Invarianz und Variabilität zu erfassen. In diesem Sinne ist dieser Diskussionsbeitrag zu verstehen: er erörtert die Frage, ob es nicht eventuell Wissensquellen gibt, die bislang in der Sprachsyntheseforschung noch nicht genügend berücksichtigt worden sind. Als Beispiel dienen sog. brain damage Patienten und das Lesen lernende Kind.