Verringerung der Strecken-PMD im Feld mit einem RS-POTDR durch Identifizierung von Faserabschnitten mit erhöhter PMD und Austausch dieser Abschnitte
Konferenz: Photonische Netze - 10. ITG-Fachtagung
04.05.2009 - 05.05.2009 in Leipzig, Germany
Tagungsband: Photonische Netze
Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF
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Autoren:
Ehrhardt, A.; Paul, M.; Schürer, L.; Gerlach, C. (Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH, Zentrum TE, Goslarer Ufer 35, 10589 Berlin)
Krönert, W. (Deutsche Telekom AG, TI NL Süd, Schürerstraße 9a, 97080 Wür)
Fritzsche, D. (T-Systems Enterprise Services GmbH, Goslarer Ufer 35, 10589 Berlin)
Breuer, D. (Deutsche Telekom T-Labs, Goslarer Ufer 35, 10589 Berlin)
Fürst, V. (T-Systems Enterprise Services GmbH, Deutsche-Telekom-Allee 7, 64295 Darmstadt)
Cyr, N.; Chen, H.; Schinn, G. W. (EXFO Electro-Optical Engineering Inc., 400, av. Godin., Québec QC G1M 2K2, CANADA)
Inhalt:
Seit die optischen Kanaldatenraten 10 Gbit/s überschritten haben, beschäftigt Netzbetreiber und Systemhersteller das Problem der Polarisationsmodendispersion (PMD) der Glasfasern. Vor allem bei älteren, Fasern begrenzen hohe PMDWerte die Übertragung höherer Datenraten im Weitverkehrsnetz. Dieses Problem kann einerseits durch den Einsatz entsprechend robuster Übertragungstechnik (mehrstufige Modulationsformate oder/und PMD-Kompensatoren) gelöst werden. Andererseits können bereits verlegte Kabel durch neue ersetzt werden. Beides ist jedoch mit deutlichem Zusatzaufwand verbunden. Mit herkömmlicher klassischer PMD-Messtechnik, basierend z.B. auf interferometrischen Messverfahren, lässt sich lediglich der summarische PMD-Wert eines Faserabschnitts ermitteln. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die PMD einer Faser in einem Kabelabschnitt kein konstanter, linear über die Kabellänge verteilter Wert ist, sondern dass es entlang einer im Feld verlegten Glasfaser Abschnitte mit geringer und hoher PMD gibt. Durch den Einsatz eines polarisationsverändernden OTDR (RS-POTDR) lässt sich nicht nur die ortsaufgelöste Faserdämpfung sondern auch die PMD-Verteilung über der Faserlänge ermitteln. Somit ist es möglich, Bereiche mit erhöhten PMD-Werten zu identifizieren und einzugrenzen. Es müssen lediglich einzelne Kabelabschnitte anstatt des gesamten Links ausgetauscht werden. In einem Feldversuch wurden mehrere Fasern mit einem RS-POTDR untersucht und für eine verlegte Faser der Abschnitt mit erhöhter PMD identifiziert. Eine andere Faser desselben Kabels, die als „Spenderfaser“ genutzt werden konnte, hatte auf diesem Abschnitt deutlich geringere PMD-Werte. So wurden lediglich zwei Muffen des ca. 20 km langen Kabels geöffnet und in diesem Abschnitt innerhalb des Kabels die beiden Fasern gegeneinander ausgetauscht. Eine anschließende Nachmessung mit dem RS-POTDR hat gezeigt, dass sich die Gesamt-PMD der Testfaser deutlich verringert hat, die „Spenderfaser“ danach eine hohe Gesamt-PMD besaß und der lokalisierte Abschnitt mit erhöhter PMD genau zwischen den beiden geöffneten Muffen von der Test- zur Spenderfaser übergegangen war. Damit konnte ein Nachweis für die Feldtauglichkeit der ortsaufgelösten PMD-Messung durch das RS-POTDR erbracht werden.