Blitzschutzsystem für ein Rechenzentrum in einem Industriebetrieb

Inhalt:
Im Rahmen der Erweiterung eines Logistik-Zentrums eines Industriebetriebes wurde das Rechenzentrum des Unternehmens von seinem bisherigen Standort in den Erweiterungsbau verlegt. Bereits im Planungsstadium wurden grundsätzliche sicherheitstechnische Anforderungen des Bauvorhabens formuliert. Bestandteil der geplanten Maßnahmen war auch ein fachgerechtes Blitzschutzsystem. Nach Fertigstellung der baulichen Anlagen ergab eine aufgrund einer Erweiterung der Anforderungen erneute Bewertung, dass die ursprünglich ermittelte Blitzschutzklasse und die vom Blitzschutzfachunternehmen nach diesen Planungsvorgaben normgerecht realisierten Maßnahmen des äußeren Blitzschutzes zur Erlangung dieser geforderten höheren Blitzschutzklasse als zu gering erachtet wurden. Zwischen Industriebetrieb und Blitzschutzfachunternehmen wurden ergänzende Maßnahmen zur Erlangung der höheren Blitzschutzklasse abgestimmt und zeitnah realisiert. Unter Nutzung des bereits errichteten Blitzschutzsystems wurden die höheren Anforderungen objektgerecht umgesetzt. Der innere Blitzschutz wurde DIN EN 62305 folgend anwendungsgerecht realisiert. Alle elektrisch aktiven Systeme der Starkstromanlage sowie der Steuerungs- und Kommunikationstechnik der auf dem Dach errichteten Rückkühlanlage wurden an den Schutzzonenschnittstellen mit Überspannungsschutzeinrichtungen in den Blitzschutzzonen eigenen Potentialausgleich einbezogen. Die ins Innere des Gebäudes geführten Leitungssysteme wurden in den dortigen Schaltanlagen ebenfalls mit Überspannungsschutzeinrichtungen beschaltet und auf diese Weise in den Potentialausgleich einbezogen. Dieses Praxisbeispiel zeigt, dass normativ beschriebene Vorgaben der Blitzschutznorm nicht Theorie bleiben müssen, sondern unter Beteiligung von Blitzschutzfachkräften ein konsequentes Umsetzen möglich machen. So wird dieses Blitzschutzsystem auf Dauer mit Garant für Verfügbarkeit, Anlagensicherheit und Personensicherheit sein.