Ortaufgelöste PMD-Messungen mittels RS-POTDR und Vergleich der PMD-Verteilung in verschiedenen Fasern verlegter Kabel

Konferenz: Kommunikationskabelnetze - 16. ITG-Fachtagung
15.12.2009 - 16.12.2009 in Köln

Tagungsband: Kommunikationskabelnetze

Seiten: 5Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Schürer, L.; Ehrhardt, A.; Paul, M.; Gerlach, C. (Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH, Zentrum TE, Goslarer Ufer 35, 10589 Berlin)
Krönert, W. (Deutsche Telekom AG, TI NL Süd, Schürerstraße 9a, 97080 Würzburg)
Fritzsche, D. (European Center for Information and Communication Technologies – EICT GmbH, Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Berlin)

Inhalt:
Polarisationsmodendispersion (PMD) ist gegenwärtig in optischen Fasern der hauptsächlich limitierende Effekt bei der Installation hochratiger Übertragungssysteme mit optischen Kanaldatenraten von 10 Gbit/s und höher. Untersuchungen haben gezeigt, dass in Kabeln mit freien Fasern, die erhöhte PMD-Werte aufweisen, meist fast alle davon Werte besitzen, die für solch hohe Datenraten ungeeignet sind. Mit herkömmlicher PMD-Messtechnik, basierend auf Messverfahren mit lokal getrennter Sendelichtquelle am Fasereingang und Polarisationsanalysator am Faserausgang, lässt sich lediglich der summarische PMD-Wert eines Faserabschnitts ermitteln. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die PMD einer im Feld verlegten Faser nicht gleichförmig über die Kabellänge verteilt ist, sondern dass es Kabelstücke mit geringer und hoher PMD gibt. Durch den Einsatz eines die Eingangspolarisationszustände variierenden OTDR (RS-POTDR) mit in der Wellenlänge durchstimmbarem Laser lässt sich nicht nur die ortsaufgelöste Faserdämpfung sondern auch die PMD-Verteilung entlang der Faser erfassen. Somit ist es möglich, Bereiche mit erhöhten PMD-Werten zu identifizieren und zu charakterisieren. Anhand der Zuordnung der ermittelten Bereiche mit hoher PMD zu den jeweiligen Kabelstücken können diese entsprechend ausgetauscht werden anstatt den gesamten Kabelabschnitt auszuwechseln. Durch diesen gezielten Austausch lässt sich die Faser-PMD kostengünstig im Vergleich zur Auswechslung des Gesamtkabels verringern. Es müssen nur noch einzelne Muffen des Kabelabschnitts geöffnet werden, anstatt das gesamte Kabel auszutauschen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn mit dem Einziehen eines neuen Kabels gleichzeitig mehrere Fasern mit erhöhten PMD-Werten in ihren Parametern verbessert werden. Bei PMD-Messungen mit dem RS-POTDR wurden mehrere Fasern des jeweils gleichen Kabels in ihrer ortsaufgelösten PMD-Verteilung untersucht und die gemessenen Abschnitte, korreliert mit dem Lageplan der Spleißmuffen, miteinander verglichen. Dadurch kann die kostengünstigste Variante zum Einziehen neuer Kabelstücke als Ersatz für die schlechten Bereiche gefunden werden.