"Light and the Ageing Society" – Bedeutung für AAL Systeme zuhause und unterwegs

Inhalt:
Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde weitgehend unerwartet ein für direkte biologische Lichtwirkungen verantwortlicher dritter Lichtrezeptor im Auge nachgewiesen. Seither hat die Forschung enormes Wissen über die biologischen Wirkungen von Licht gesammelt. Die Chronobiologie ist heute eines der am schnellsten wachsenden Forschungsgebiete. Dass die biologischen Lichtwirkungen über eigene Lichtrezeptoren – die lichtempfindlichen Ganglienzellen in der Netzhaut (intrinsic photosensitive retinal ganglion cells: iPRGC) - vermittelt werden, lässt auch ältere Erkenntnisse der Chronobiologie heute im wahrsten Sinne des Wortes in einem neuen Licht erscheinen. Die Forschung der letzten Jahre hat den zielgerichteten Einsatz von biologisch wirksamer Beleuchtung mit einem soliden Gerüst untermauert. Zwar gibt es wie in jedem sich schnell entwickelnden Forschungsgebiet noch viele offene Fragen, doch erlauben die vorliegenden Erkenntnisse bereits jetzt eine sinnvolle und dem Menschen Nutzen bringende Umsetzung dieses neuen Wissens. Um diese Umsetzung reproduzierbar und dem Stand der Forschung entsprechend zu ermöglichen wurde beim Deutschen Institut für Normung (DIN) das multi-disziplinäre Normungsgremium FNL 27 eingerichtet, welches im Juni 2009 eine Vornorm zur Bewertung von biologischen Wirkungen von Licht verabschiedet und herausgegeben hat. Diese wird wesentliche Auswirkungen auf die Planung von künstlicher Beleuchtung in Gebäuden nach sich ziehen. Ziel dieses Beitrages ist es, Anwender, Planer und Gerätehersteller über die biologische Wirksamkeit von natürlicher und künstlicher Beleuchtung für die Planung von AAL Systemen zu informieren.