Demand Side Management im tertiären Sektor: Ergebnisse des Forschungsprojekts "Insel - Internetbasiertes System eines erweiterbaren Lastmanagements zur Integration in virtuelle Kraftwerke"

Konferenz: VDE-Kongress 2010 - E-Mobility: Technologien - Infrastruktur - Märkte
08.11.2010 - 09.11.2010 in Leipzig, Deutschland

Tagungsband: VDE-Kongress 2010

Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Schäfers, Hans (Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), Hamburg, Deutschland)
Schäfers, Hans (sumbi INGENIEURE, Hamburg, Deutschland)

Inhalt:
Insel ist ein F&E-Projekt, das von November 2006 bis März 2010 an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg durchgeführt wurde. Ziel des vom BMBF geförderten Projekts war die Modellierung (Matlab/Simulink) eines internetbasierten Netzwerks von Standard Lastmanagementanlagen (LMA) in 20 besonders lastintensiven öffentlichen Liegenschaften der Stadt Hamburg. Das Modell dient zur Untersuchung folgender zwei Fragestellungen: a) Kann ein Netzwerk aus 20 LMA Abweichungen von einem Lastfahrplan für insgesamt 150 öffentliche Liegenschaften ausregeln, der auf einer day ahead Prognose des Lastverlaufs basiert (smart balancing); b) In welcher Größenordnung könnte ein solches Netzwerk zu welcher Tageszeit Regelenergie für übergeordnete Netze zur Verfügung stellen. Die Ergebnisse zeigen, dass das untersuchte System Fahrplanabweichungen in 96 % der untersuchten Viertelsstunde eines Jahres unter 4 % halten kann und Minuten- oder auch Sekundärreserve in der Größenordnung von 1 bis 3 MW (positiv) bzw. bis zu 5 MW (negativ) bereit stellen kann. Die dafür zur Verfügung stehende Last stammt hauptsächlich aus gebäudetechnischen Anlagen (Heizung, Lüftung und Kühlung). Die zur Verfügung stehende Menge an Regelenergie ist abhängig von der Jahreszeit, dem Wochentag, der Tageszeit und der benötigten Regelenergieart (positiv oder negativ). Wird das System für die Bereitstellung von Regelenergie zur Sicherung eines Last-Fahrplans eines Bilanzkreises aus 150 öffentlichen Liegenschaften auf Mittelspannungsebene genutzt, ist eine möglichst genaue Lastprognose für den folgenden Tag notwendig, da die Bandbreite der positiven Regelenergie nur etwa 10 % der Gesamtlast aller Gebäude beträgt. Die tatsächliche Einführung eines solchen Systems könnte aber einen deutlichen finanziellen Nutzen für die öffentlichen Liegenschaften der Stadt Hamburg erbringen.