Telemedizin in der medizinischen Versorgung Herz-Kreislauf-Erkrankter am praktischen Beispiel des telemedizinschen Thromboseservice

Konferenz: Ambient Assisted Living - AAL - 4. Deutscher Kongress: Demographischer Wandel - Assistenzsysteme aus der Forschung in den Markt
25.01.2011 - 26.01.2011 in Berlin

Tagungsband: Ambient Assisted Living - AAL

Seiten: 3Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Körtke, Heinrich; Feige, Tanja; Gräfe, Britta; Gottfried, Regine; Paluszkiewicz, Lech (Herz- und Diabeteszentrum NRW, Institut für angewandte Telemedizin, Bad Oeynhausen, Deutschland)

Inhalt:
Sechs Millionen Patienten weltweit sind auf eine Gerinnungstherapie angewiesen und werden dauerhaft mit oralen Antikoagulanzien behandelt, in Deutschland sind es alleine rund 700.000 Patienten. Heute wissen wir, dass Patienten mit Indikation zu oraler Dauerantikoagulation (Gerinnungshemmung) in eine schwierige Situation geraten. Bei zunehmenden Indikationen und abnehmender Ärztedichte bleibt immer weniger Zeit, um eine erfolgreiche Therapie zu gewährleisten. Mit der TeleQin-Studie soll geprüft werden, ob die INR-Selbstkontrolle eine gleichwertige Therapie zum INR-Selbstmanagement darstellt. Das Ziel der der Studie TELEQIN war INR-Selbstmanagement und INR-Selbstkontrolle mit telemedizinischer Unterstützung bei Patienten mit mechanischem Herzklappenersatz. Insgesamt wurden 949 Patienten (Durchschnittsalter 59,4 Jahren ± 10,4 Jahre) eingeschlossen. Im Fall von Aortenklappenersatz betrug der Therapiebereich INR 1.8 bis 2.8, im von Mitral- oder Doppelklappenersatz INR 2.5 bis 3.5. Unsere Auswertungen zeigen, dass es keine signifikanten Unterschiede gibt in der Therapiecompliance der Patienten in den beiden Gruppen gibt. Das Angebot der INR-Selbstkontrolle durch den Patienten bzw. umgesetzt durch Angehörige oder entsprechendes Pflegepersonal plus telemedizinische ärztliche Beratung könnte eine Alternative zum INR-Selbstmanagement darstellen.