Herausforderungen und Lösungskonzepte für Verteilnetze im ländlichen Raum

Inhalt:
Im Allgäu erreichen einige Kommunen einen Durchdringungsgrad der installierten Photovoltaikleistung bezogen auf die mögliche Ausbauleistung von über 25 %. Ebenso ist die Erzeugung aus Wasserkraft und Biogasanlagen zu berücksichtigen. Die dezentrale Einspeisung verursacht in manchen Netzgebieten Rückwirkungen ins Mittelspannungsnetz bis hin zum 110/20kV-Umspannwerk und würde bereits heute ohne entlastende Maßnahmen zum Überschreiten von Spannungsbändern und thermischer Grenzströme im Verteilnetz führen. Die zukünftige Integration der Elektromobilität wird zusätzlichen Handlungsbedarf erzeugen. Diese Tatsachen machen eine aktive Betriebsführung von Verteilnetzen interessant: In einer gemeinsamen Pilotinstallation wird von den Autoren ein verteiltes Regelungssystem realisiert, das Aktoren wie Laststufensteller der Niederspannungstransformatoren in Ortsnetzstationen, in Wirk- und Blindleistung steuerbare Wechselrichter an PV-Anlagen und Energiespeicher über Fernwirktechnik ansteuert. Der Netzausbau kann durch die neu entstehende Flexibilität mit mehr Weitblick, d.h. dem Nutzen bestehender Reserven sowie einer angepassten Betriebsweise und damit effizienter geschehen.