Kosten-Nutzen-Betrachtung zur Umsetzung ausgewählter Smart-Grid-Maßnahmen bei der Integration dezentraler Erzeuger im Niederspannungsnetz

Konferenz: Internationaler ETG-Kongress 2011 -
08.11.2011 - 09.11.2011 in Würzburg, Deutschland

Tagungsband: Internationaler ETG-Kongress 2011

Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Schramm, Christian; Backes, Jürgen; Li, Ran; Schorn, Christian (EnBW Regional AG, Stuttgart, Deutschland)

Inhalt:
Die Aufnahme weiterer dezentraler Erzeugungsleistungen in die heutigen Verteilnetze der Mittel- (MS) und Niederspannungsebene (NS) erfordert bereits heute hohe Investitionen zum Netzausbau. Die Umsetzung der EU-Klimaziele bis 2020 und das bis 2050 reichende Klimakonzept der Deutschen Bundesregierung sind Indikatoren dafür, dass die seit 2000 zunehmende Integration erneuerbarer Energien so weiter anhält. Umso dringlicher wird das Vorantreiben von innovativen Konzepten, mit denen sich die Integration erneuerbarer Energien effizienter gestalten lässt als mit konventionellem Netzausbau. Im Mittelpunkt dieses Beitrags stehen zwei wesentliche Konzepte bzw. Anwendungsfälle ("Use Cases") des Intelligenten Netzes: die Verwendung von (unter Last) spannungsgeregelten Ortsnetztransformatoren und der dauerhafte und operative Einsatz eines Einspeisemanagements mit vollständiger Entschädigung der Betreiber. Anhand zweier Modellnetze werden für unterschiedlich angenommene Szenarien mit Zubau dezentraler Erzeugung die Aufwändungen für den konventionellen Netzausbau mit den Kosten bei Einsatz dieses Smart-Grid verglichen. Ergebnis ist, dass die Smart-Grid-Variante erhebliche Kosteneinsparungen ermöglicht. Während die Transformatorregelung insbesondere im ländlichen Modellnetz mit Spannungsbandverletzungen als primär wirksamer Netzrestriktion hilfreich ist, wirkt das Einspeisemanagement erwartungsgemäß universell, um den Preis hoher Kosten bei seinem Einsatz. Maximaler Nutzen entsteht bei Kombination beider Maßnahmen. Das Erzeugungsmanagement als Regelmaßnahme des Netzbetreibers ist allerdings unter den Randbedingungen des heutigen Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) Einspeisemanagement als Regelmaßnahme des Netzbetreibers nicht zulässig ist. Von daher lautet die Empfehlung, diese Maßnahme, die für den Anlagenbetreiber erlösneutral ist, zukünftig als Freiheitsgrad des Verteilnetzbetreibers zuzulassen.