Anreizregulierung der Teilnahme von Kunden am Strommarkt

Konferenz: Internationaler ETG-Kongress 2011 -
08.11.2011 - 09.11.2011 in Würzburg, Deutschland

Tagungsband: Internationaler ETG-Kongress 2011

Seiten: 7Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Ahner, Michaela (NTB Technoservice Berlin, Deutschland)
Buchholz, Bernd Michael (ETG im VDE, Pyrbaum, Deutschland)
Ruhland, Johannes (Friedrich-Schiller Universität Jena, Deutschland)

Inhalt:
Smart Grids haben unter anderem die Aufgabe, die reibungslose Integration signifikanter Anteile regenerativer und volatiler Energien in den Netzbetrieb zu sichern. In diesem Zusammenhang wird oft der Slogan "Die Last folgt der Erzeugung" als ein neues Merkmal der Smart Grids genannt. Diese Aussage impliziert, dass der heutige Komfort des unbegrenzten Strombezugs zu jeder Zeit nicht mehr gewährleistet wird. Aus diesem Grund sollte dieses Smart Grid- Merkmal besser mit: "Anreize für die Kundenteilnahme am Strommarkt" beschrieben werden. Prinzipiell können Anreize nach folgenden Marktmechanismen gewährt werden: Eigenerzeugung der bisherigen Konsumenten, Direkte Laststeuerung durch Schalten mit Vergütung als Regelenergie (Demand Side Management - DSM), Indirekte Lastbeeinflussung des Verbrauchs durch variable Tarife und online Visualisierung der Tarifprognosen, der Verbräuche und Kosten (Demand Side Response - DSR). Während in einigen Ländern die Instrumente DSM und DSR bereits intensiv genutzt werden, um Energieengpässe zu beherrschen, stehen der Marktteilnahme des Stromkunden im Sinne DSM und DSR in Deutschland noch hohe gesetzliche und regulatorische Hürden entgegen. Verschiedene Institutionen haben bereits Empfehlungen im Rahmen von Studien - z. B. VDE-Studie "Smart Distribution 2020" (2008) oder von Berichten - z. B. Bundesnetzagentur 2010 "Wettbewerbliche Entwicklungen und Handlungsempfehlungen im Bereich Zähl- und Messwesen und bei variablen Tarifen" entwickelt In der folgenden Ausführung werden diese Empfehlungen zusammengefasst erläutert. Dabei wird festgestellt, dass jedes Dokument nur für einen Teil der bestehenden Barrieren Abhilfen entwickelt. Die generelle Anreizregulierung für die Marktteilnahme der Konsumenten bedarf eines deutlich komplexeren Ansatzes. Die heutige Struktur der gesetzlichen Voraussetzungen wird diesbezüglich analysiert. Eine erfolgreiche Anreizregulierung bedarf der übergreifenden und konsistenten Novellierung einer Vielzahl von Regeln und Gesetzen, denn ohne diese haben die Smart Grids in Deutschland keine Chance. Abschließend wird eine Vision für den Strommarkt 2030 (50 % regenerativ) entwickelt.