AAL-Technologien in der professionellen Pflege - Pflegewissenschaftliche Bewertungen vor dem Hintergrund von Expertenbefragungen

Konferenz: Technik für ein selbstbestimmtes Leben - 5. Deutscher AAL-Kongress
24.01.2011 - 25.01.2012 in Berlin

Tagungsband: Technik für ein selbstbestimmtes Leben

Seiten: 5Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Hülsken-Giesler, Manfred; Remmers, Hartmut (Universität Osnabrück, Osnabrück, Deutschland)

Inhalt:
In Perspektive der professionellen ambulanten Pflege und der Pflegewissenschaft ergeben sich besondere Herausforderungen aus vernetzen AAL-Technologien, die kontinuierlich Informationen aus der häuslichen Umgebung älterer Menschen an betreuende Pflegedienste kommunizieren und langsame Veränderungen der Selbstsorgebefähigung wie Notfallsituationen automatisch melden. Ergebnisse aus Expertenbefragungen in der klinischen ambulanten Versorgung und der Pflegewissenschaft weisen darauf hin, dass Informationen zu den Aktivitäten des täglichen Lebens hier von besonderem Interesse sind. Aus Sicht der Befragten erhalten Informationen dieser Art auch eine besondere Relevanz für informelle Helfer. Betont wird, dass die Interpretation der Daten aus der häuslichen Umgebung immer vor dem Hintergrund der Besonderheiten des konkreten Einzelfalls erfolgen muss. Informationen zur Selbstversorgungsbefähigung älterer Menschen sowie zu medizinisch-pflegerisch relevanten Aspekten sind demnach so aufzubereiten, dass die weitere Verarbeitung in Anlehnung an etablierte Instrumente der Pflege erfolgen kann und ein unmittelbarer Anschluss an etablierte, computergestützte Pflegeplanungs- und -dokumentationssysteme ermöglicht wird. Mit der Etablierung innovativer AAL-Techologien in der häuslichen Umgebung sehen die befragten Experten Möglichkeiten der Professionalisierung der ambulanten Pflege, insofern dem pflegerischen Handeln eine verbesserte Datenbasis zugrunde gelegt werden kann. Zeitgleich zeichnen sich aber auch Prozesse der Deprofessionalisierung ab, wenn der Einsatz dieser Technologien in einer verringerten physischen Kontaktzeit mit den Pflegeempfängern mündet und Kernelemente des pflegerischen Handelns dadurch beschnitten werden könnten.