Regel-basierter Ansatz zur Simulation von Usabilityproblemen verursacht durch Altersdefizite

Konferenz: Technik für ein selbstbestimmtes Leben - 5. Deutscher AAL-Kongress
24.01.2011 - 25.01.2012 in Berlin

Tagungsband: Technik für ein selbstbestimmtes Leben

Seiten: 3Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Ruß, Aaron; Kruppa, Michael (DFKI (German Research Center for Artificial Intelligence) GmbH, Deutschland)
Quade, Michael; Runge, Mathias (Technische Universität Berlin, DAI-Labor, Deutschland)

Inhalt:
Für Ambient Assisted Living sind leicht bedienbare Schnittstellen ein wichtiges Ziel. Usability ist damit ein zentrales Merkmal, dessen Sicherstellung allerdings in der Regel mit aufwendigen Evaluationen verbunden ist. Der immense Aufwand für solche Evaluationen hat die Entwicklung zahlreicher Automationsansätze veranlasst. Einer davon ist die Simulation von Interaktionen zwischen Benutzern mit einer UI. Dieser Artikel beschreibt laufende Arbeiten an einer Werkbank für automatisierte Usability-Simulationen, die speziell altersbedingte Defizite potentieller Nutzer berücksichtigt. Dabei ist die Werkbank auf die Benutzung durch IT-Fachkräfte ausgerichtet: Anders als bei Kognitiven Architekturen, die vergleichbare Simulationen ermöglichen, sind deshalb bei der Werkbank Anforderungen an spezielle Kenntnisse aus dem Bereich der Kognitionswissenschaft seitens ihrer Benutzer bewusst vermieden worden. Ein wesentlicher Bestandteil der Werkbank ist das Regel-basierte User Model (UM). In Simulationen wählt das UM Interaktionen aus und bringt damit das UI-Modell so lange in einen neuen Zustand, bis ein zuvor definiertes Task-Ziel erreicht wird. Die Interaktionen wählt das UM aufgrund von Wahrscheinlichkeitsverteilungen aus, welche mittels Regeln erzeugt werden. Zu diesem Zweck wertet eine Regelmaschine Nutzerattribute und UI-Eigenschaften aus. Nach einem Monte-Carlo-Ansatz erzeugen wiederholte probabilistische Simulationen eine Reihe von Task-Lösungen, wobei nicht-optimale Lösungen auf Usabilityprobleme hinweisen. Durch die Analyse, welche Regeln nicht-optimale Interaktionen verursacht haben, kann dieser Ansatz Hinweise für die Verbesserung der untersuchten UI liefern. Nach aktuellem Forschungsstand ist es noch nicht möglich, Nutzer-basierte Evaluationen vollständig zu ersetzen. Stattdessen zielt der vorgestellte Ansatz darauf ab, den Aufwand für Usabilityuntersuchungen zu reduzieren, insbesondere auch dadurch, dass automatisierte Simulationen bereits in den Anfängen des Entwicklungsprozesses durchgeführt werden können und damit die frühzeitigen Aufdeckung von möglichen Usabilityproblemen ermöglicht wird.