Vorgehenssystematik zur Sicherung der ergonomischen Qualität medizinischer Arbeitssysteme

Konferenz: Technik für ein selbstbestimmtes Leben - 5. Deutscher AAL-Kongress
24.01.2011 - 25.01.2012 in Berlin

Tagungsband: Technik für ein selbstbestimmtes Leben

Seiten: 4Sprache: DeutschTyp: PDF

Persönliche VDE-Mitglieder erhalten auf diesen Artikel 10% Rabatt

Autoren:
Stahl, Maria; Podtschaske, Beatrice; Friesdorf, Wolfgang (Fachgebiet Arbeitswissenschaft und Produktergonomie, Technischen Universität Berlin, Fasanenstraße 1, 10623 Berlin, Deutschland)

Inhalt:
Assistive Technologien bieten ein großes Potenzial auch zukünftig eine bedarfsgerechte (Gesundheits-)Versorgung aufrechtzuerhalten. Für ihren erfolgreichen Einsatz ist aber ein ganzheitlicher Ansatz zur Sicherung der ergonomischen Qualität medizinischer Arbeitssysteme notwendig. Ziel des vorliegenden Beitrags ist, eine ganzheitliche Vorgehenssystematik zur ergonomischen Gestaltung medizinischer Arbeitssysteme zu skizzieren. Eine Analyse identifiziert drei Vorgehensmodelle: Der EQUID-Ansatz verfolgt das Ziel, ergonomische Erkenntnisse und Methoden während der Produktentwicklung systematisch zu integrieren. Normative Vorgaben, wie die DIN EN ISO 6385:2004 definieren das Vorgehen zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitssystemen. Für die Entwicklung von Medizinprodukte definieren die DIN EN 60601-1-6 und die DIN EN 62366 einen Ergonomieprozess, mit dem Ziel, die Anwendersicherheit zu erhöhen. Das Vorgehensmodell zur Organisationsgestaltung beschreibt einen standardisierten Ablauf zur Unterstützung von Organisationsveränderungen. Auf Basis dieser drei Vorgehensmodelle wurde eine Vorgehenssystematik für die ergonomische Gestaltung medizinischer Arbeitssysteme entworfen. Sie gliedert sich in drei Ebenen: Die erste Ebene definiert einzelne Gestaltungsphasen. Die zu erfüllenden Aufgaben beschreibt die zweite Ebene. Die dritte Ebene beinhaltet arbeitswissenschaftliche Methoden und Modelle, die speziell auf das medizinische Arbeitssystem ausgerichtet sind: das PAMS-, TaPTa- und das CIPU-Modell. Die beschrieben Systematik könnte helfen, Barriere, die bei der ergonomischen Gestaltung medizinischer Arbeitssysteme derzeit noch bestehen, zu überwinden. Dazu ist die Konkretisierung der Systematik und dessen Evaluierung in Pilotprojekten geplant.