Massensimulation zur Potenzialermittlung bei der Lastverlaufsplanung und -verlagerung einer hohen Anzahl elektrischer Verbraucher

Konferenz: VDE-Kongress 2012 - Intelligente Energieversorgung der Zukunft
05.11.2012 - 06.11.2012 in Stuttgart, Deutschland

Tagungsband: VDE-Kongress 2012

Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Braunagel, Johannes; Schäfers, Hans; Renz, Wolfgang (Center for Demand Side Integration (C4DSI), Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg, Alexanderstr.1, 20099 Hamburg, Deutschland)
Wiechmann, Holger (EnBW Vertrieb GmbH, Schelmenwasenstraße 15, 70567 Stuttgart, Deutschland)

Inhalt:
Der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung erfordert eine Umstrukturierung der bestehenden Stromversorgung. Sowohl die Erzeugung von Strom als auch der Stromverbrauch muss in einem System mit großem Anteil fluktuierender Stromerzeugung flexibel auf aktuelle Versorgungssituationen reagieren können. Dies gilt für das gesamte Versorgungsnetz und im Besonderen auch für einzelne Verteilnetzabschnitte. Dazu ist die Frage nach einer möglichst flexiblen und gleichzeitig robusten und kostengünstigen Regelung insbesondere auch bei Verbrauchern kleinerer Leistungen zu klären. In diesem Paper werde einige Resultate aus einer Studie des Center for Demand Side Integration der HAW Hamburg im Auftrag der EnBW zur Entwicklung von Regelsignalen zur Steuerung einer großen Anzahl (mehrerer Zehntausend) dezentraler Verbraucher dargestellt. Die Regelsignale wurden im Rahmen einer umfangreichen Modellbildung und Simulation getestet und das resultierende Gesamtsystemverhalten beschrieben. Im Focus standen dabei elektrische Heizungssysteme wie Wärmepumpen (WP) und Nachtspeicherheizungen (NSH). Für die Simulation wurde ein Multiagentensystem entwickelt, wobei die thermischen Modelle der Verbraucher und der Gebäude in Matlab/Simulink erstellt und als Dynamic-link libraries (.dll) in das agentenorientierte Entwicklungssystem Jadex exportiert wurden. Auf diese Weise wurde es möglich, die entwickelten Regelungs- und Steuerungsalgorithmen an einem Verbund von bis zu 100.000 individualisierten thermischen Verbrauchermodellen zu erproben. Anhand dieses Massenmodells wurden Potentiale, Skaleneffekte und die Zuverlässigkeit von geplanten Lastverlaufsplänen (LVP) und Lastverlagerungen untersucht.