Zustandsbewertung von gasisolierten Hochspannungsschaltanlagen im Kontext einer Gesamtsystematik für das Asset-Management

Konferenz: Diagnostik elektrischer Betriebsmittel - ETG-Fachtagung
15.11.2012 - 16.11.2012 in Fulda, Deutschland

Tagungsband: Diagnostik elektrischer Betriebsmittel

Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Oerter, Christian; Zdrallek, Markus; Pawlowski, Erik (Bergische Universität Wuppertal, Deutschland)
Tabke, Thorsten (RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, Wesel, Deutschland)
Küppers, Stefan (RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, Siegen, Deutschland)

Inhalt:
Hochspannungs-SF6-Schaltanlagen (GIS) zeichnen sich durch eine kompakte Bauweise sowie eine hohe Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit aus. Wie die Freiluftschaltanlagen unterliegen jedoch auch GIS einem Alterungsverhalten, so dass auch hier Wartungs-, Instandhaltungs- und Erneuerungsarbeiten unerlässlich sind. Die Anlagenbetreiber setzen heutzutage zunehmend auf effizientere, zustandsbasierte Instandhaltungsstrategien. Aus diesem Grund ist eine verlässliche und realitätsgerechte Zustandsbewertung zwingend erforderlich. Der gekapselte Aufbau der Anlagen erschwert jedoch eine detaillierte Zustandsbewertung erheblich und ist daher das zentrale Problem. Der vorliegende Aufsatz befasst sich mit den Voraussetzungen zur Entwicklung einer Gesamtsystematik für eine detaillierte Zustandsbewertung von 110-kV-GIS bzw. der einzelnen Anlagenkomponenten – die Erkenntnisse sind aber prinzipiell auf alle Spannungsebenen übertragbar. Das Ziel ist die Berechnung eines aussagekräftigen Zustandsindexes und zusätzlich die Ableitung eines ggfs. erforderlichen Handlungsbedarfs. Grundlegende Voraussetzungen für eine derartige Gesamtsystematik sind dabei einerseits eine systematische, statistische Auswertung von Störungsdaten, also der Historie eines möglichst großen Anlagenkollektivs, andererseits messtechnische Verfahren zur objektiven, reproduzierbaren und damit belastbaren Erfassung des Anlagenzustands. Die Kombination dieser beiden Ansätze ermöglicht eine präzise, detaillierte und realitätsgerechte Zustandsbewertung und damit eine geeignete Abschätzung des Ausfallrisikos sowie eine gezielte Ermittlung des Handlungsbedarfs als Unterstützung für das Asset-Management.