BMBF-Projekt SELBST: Vom Konzept zum Produkt – Entwicklungen im Projekt SELBST

Konferenz: Lebensqualität im Wandel von Demografie und Technik - 6. Deutscher AAL-Kongress mit Ausstellung
22.01.2013 - 23.01.2013 in Berlin, Deutschland

Tagungsband: Lebensqualität im Wandel von Demografie und Technik

Seiten: 5Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Hampicke, Maik; Hoherz, Carsten; Pötter, Harald (Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Berlin, Deutschland)
Rochlitzer, Robby; Quaas, Holger (ESYS GmbH, Berlin, Deutschland)
Meyer, Sibylle (SIBIS Institut für Sozialforschung GmbH, Berlin, Deutschland)
Heine, Achim; Jäger, Ariane (Universität der Künste Berlin (UdK), Berlin, Deutschland)
Dinkelacker, Petra (pme Familienservice GmbH, Berlin, Deutschland)

Inhalt:
In Deutschland wird der größte Teil der noch nicht auf Hilfe angewiesenen älteren Mitbürger gänzlich oder zumindest überwiegend von Angehörigen betreut. Solange die älteren Mitbürger im Haushalt der Angehörigen oder in direkter Nähe wohnen, ist eine Betreuung mit wenig Aufwand möglich. Leben die Angehörigen in anderen Orten, zumal in großer Entfernung, ist die Organisation der Betreuung der noch nicht auf Hilfe angewiesenen älteren Menschen außerordentlich schwierig. Grund dafür ist die schlechte Informationslage über den Gesundheitszustand der Älteren. Ein Kontakt ist in der Regel nur über Telefon möglich. Kommt ein Gespräch nicht zu Stande, ist eine Einschätzung des Hilfebedarfs nicht möglich. Der ältere Mensch kann etwa außer Haus sein oder Hilfe benötigen. Eine Klärung dieses oft vorkommenden Sachverhalts wäre unter Einschaltung Dritter möglich, wird aber – solange noch nichts ernsthaftes vorgefallen ist – wegen des damit verbundenen Aufwands für Nachbarn oder Pflegedienst unterlassen. Auf der Gegenseite haben ältere Menschen die Sorge, dass sich im Fall einer ernsthaften Erkrankung niemand bereit steht, um helfend eingreifen zu können. Sie fühlen sich oft mit Ihren Ängsten zu erkranken oder zu stürzen allein gelassen. Das BMBF-Projekt SELBST – „Selbstbestimmt Leben im Alter mit Mikrosystemtechnik„ hat das Ziel, noch nicht auf Hilfe angewiesene Ältere und deren Angehörige durch im Wohnbereich integrierte Kommunikations- und Sensorlösungen zu unterstützen. Im Zentrum stehen allein lebende ältere Menschen und deren entfernt wohnende Angehörige. Das hier vorgestellte System ist nicht auf das Erkennen von Notsituationen ausgerichtet, sondern zielt darauf ab, den Älteren im Hintergrund zu unterstützen, bei Bedarf den Angehörigen zu informieren und dabei die gefühlte Sicherheit zu erhöhen. Das System ermittelt anhand weniger Parameter, ob der Tagesablauf der älteren Menschen (wie etwa Kaffeekochen oder Fenster öffnen) wie üblich erfolgt oder von den gewohnten Routinen abweicht. Gibt es hier keine oder geringe Abweichungen kann auf ein Wohlergehen der Älteren geschlossen werden. Andernfalls kann über eine sehr einfache Benutzungsoberfläche die Kommunikation zwischen dem Älteren und dem Angehörigen aufgebaut werden, die Probleme hinterfragt und der ältere Mensch gezielt unterstützt werden.