Technik erneuerbarer Energien im Horizont einer allgemeinen technischen Bildung

Konferenz: Energiewende: Chancen und Herausforderungen - Beiträge der Veranstaltungsreihe an Südbadischen Hochschulen 2013
2013 in Südbaden, Deutschland

Tagungsband: Energiewende: Chancen und Herausforderungen

Seiten: 4Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Schlagenhauf, Wilfried (Pädagogische Hochschule Freiburg i. Br., Deutschland)
Behringer, Rolf (Solare Zukunft e.V., Freiburg i. Br., Deutschland)

Inhalt:
‚Energiewende’ – die so bezeichnete Richtungsänderung in der Energiepolitik weist vielfältige Facetten auf, insbeson-dere politische, technische, ökologische, wirtschaftliche und rechtliche. Die dabei anstehenden technischen Probleme scheinen sich auf den ersten Blick vor allem auf Fragen der Erzeugung, des Transports und der Speicherung von Energie für die Bereiche Elektrizität, Wärme und Mobilität zu beziehen. Bei genauer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass ein nur auf die technisch-funktionalen Probleme gerichteter Blick zu kurz greift. Er lässt die individuellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen außer Betracht, in welche die sach-technischen Problemlösungen eingebettet sind. Die erfolgreiche Umsetzung der energietechnischen Projekte setzt nicht nur ihre Machbarkeit voraus, sondern ist auf Mitwirkungsbereitschaft und -fähigkeit der Bevölkerung angewiesen, zum Beispiel Energiekostensteigerungen zu tolerieren bzw. sie durch individuelle Kaufentscheidungen und verändertes Konsumverhalten abzumildern oder zu kompensieren. Die für eine pluralistische Gesellschaft kennzeichnende Vielfalt von Auffassungen und konträren Positionen auch und gerade in energiepolitischen Fragen kann prinzipiell nicht harmonisiert werden, geht sie doch auf unterschiedliche Menschen- und Weltbilder zurück. Sicherzustellen ist allerdings, dass sich der Meinungs- und politische Willensbildungsprozess ebenso wie das technikbezogene Handeln auf der Grundlage eines Mindestmaßes an Wissen, Verständnis und Handlungskompetenz aller Bürger und Bürgerinnen vollzieht. Der Erfolg der ‚Energiewende’ ist also, wie ein verantwortbarer Verlauf der technischen Entwicklung insgesamt, angewiesen auf eine grundlegende allgemeine, nicht beruflich spezialisierte Bildung im Bereich der Technik. Der erste Vortragsteil stellt diesen Zusammenhang heraus und skizziert dann wesentliche Merkmale und Postulate dieses Bildungsbereichs. Im Anschluss daran wird der Bogen zu Formen der schulpraktischen Realisierung geschlagen. Das Thema ‚erneuerbare Energien’ kann auf aktuelle und spannende Art im Unterricht vieler Fächer, in Fächerverbünden oder als Projekt vermittelt werden. Es gibt eine große Auswahl an außerschulischen Angeboten, die den Unterricht um eine praktische Dimension ergänzen können, wie z.B. die mobile Solarwerkstatt „famos“ aus Freiburg oder das Expeditionsmobil der Baden-Württemberg Stiftung zum Thema Energie und Nachhaltigkeit. Aus diesem Fundus werden verschiedene Medien und Versuche zur Thematik präsentiert. Berichtet wird auch von Energiesparprojekten, die an Schulen durchgeführt werden. Schulen profitieren zum einen in pädagogischer Hinsicht: Wissen wird in konkretes, wirksames Handeln umgesetzt. Zum anderen führt der reduzierte Energieverbrauch zu frei verfügbaren finanziellen Ressourcen für die beteiligten Schulen.