Unwahrscheinlichkeit von Doppelerdschlüssen in Netzgebieten mit Erdschlussstrom-Kompensation

Konferenz: STE 2014 – Sternpunktbehandlung in Netzen bis 110 kV (D-A-CH) - Beiträge der 3. ETG-Fachtagung
16.09.2014 – 17.09.2014 in Nürnberg, Deutschland

Tagungsband: STE 2014 – Sternpunktbehandlung in Netzen bis 110 kV (D-A-CH)

Seiten: 4Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Haseneder, Martin; Stengl, Werner; Brantl, Johannes (Bayernwerk AG, Regensburg, Deutschland)

Inhalt:
Durch die Neufassung der Norm EN 50522:2010-11 ist es für Verteilnetzbetreiber erforderlich, einen Nachweis über die Unwahrscheinlichkeit von Doppelerdschlüssen in Netzgebieten mit Erdschlussstromkompensation zu führen. Hierzu werden Betrachtungen zu Risiken und Eintrittswahrscheinlichkeiten von unterschiedlichen risikoreichen Ereignissen getroffen. Mit Hilfe der Herleitung einer theoretischen Eintrittswahrscheinlichkeit durch den Bezug von Doppelerdschlüssen auf die Leitungslänge und Vergleich mit verschiedenen risikobehafteten Ereignissen wird eine Risikobeurteilung durchgeführt. Unter Zuhilfenahme von realen Erkenntnissen und Erfahrungen wird zusätzlich die tatsächliche Gefährdung, die von Doppelerdschlüssen ausgeht, bewertet. Mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit/Konsequenzen-Matrix kann eine zusätzliche Risikobewertung durchgeführt werden. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sowohl die betriebliche Erfahrung der letzten Jahrzehnte, als auch die ermittelten Eintrittswahrscheinlichkeiten eines Doppelerdschlusses zeigen, dass die davon ausgehenden Gefährdungen von Personen oder Sachen deutlich unterhalb von gesellschaftlich akzeptierten Risiken liegen. Wird diese Vorgehensweise auf die unternehmensspezifischen Zahlen angewendet, kann nachgewiesen werden, dass erdschlusskompensierte Stromnetze in der bewährten und zukunftssicheren Form betrieben werden können.