Der regelbare Erdungstrafo – ein neues Betriebsmittel für die Erdschlusskompensation

Konferenz: STE 2014 – Sternpunktbehandlung in Netzen bis 110 kV (D-A-CH) - Beiträge der 3. ETG-Fachtagung
16.09.2014 – 17.09.2014 in Nürnberg, Deutschland

Tagungsband: STE 2014 – Sternpunktbehandlung in Netzen bis 110 kV (D-A-CH)

Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Schiller, Karsten (WEMAG AG, Schwerin, Deutschland)
Winter, Klaus (Swedish Neutral AB, Stockholm, Schweden)

Inhalt:
Die WEMAG Netz GmbH (WEMAG) als regionaler Verteilungsnetzbetreiber in Mecklenburg sowie Teilen Brandenburgs und Niedersachsen betreibt die in einem meist ländlich geprägten Verteilungsbereich überwiegend erdschlusskompensierte 20-kV-Netze. Diese Netze, mit einer Gesamtnetzlänge von rund 6000 km, sind durch einen hohen Freileitungsanteil von rund 3600 km geprägt. Gegebenheiten, wie der Anschluss von EEG- Anlagen, behördliche Auflagen usw. führen zu einer zunehmenden Verkabelung der 20-kV-Netze, in dessen Folge der resultierende Erdschlussstrom kontinuierlich ansteigt. In einigen Fällen wurde schon die Löschgrenze nach VDE 0228 überschritten. Der unter Berücksichtigung der VDE 0101 anzusetzende Reststrom nimmt in einigen Fällen bereits Größenordnungen an, für die die Erdungsanlagen gerade noch ausgelegt sind. Um auf diese Entwicklung zu reagieren, hat die WEMAG zwei Wege identifiziert: 1. Die Aufteilung der Netze und der dadurch bedingte Bau weiterer Umspannwerke 2. Verbesserte Kompensation der resultierenden Erdschlussströme, insbesondere des nicht kompensierten Reststromes. Die Kosten-Nutzen Analyse der WEMAG hat gezeigt, dass der zweite Weg wirtschaftlicher sein kann. Auch der langfristige Nutzen wurde hoch eingeschätzt, da die Kompensation des Reststromes die entscheidende Voraussetzung für die Beherrschung von Kabelfehlern bildet und damit zur bestehenden WEMAG-Netzbetriebsweise passt, nach Möglichkeit keine Abschaltung von Kunden im Erdschlussfall vorzunehmen, sondern immer nach der Strategie zu verfahren, durch Trennstellenverlagerung die Erdschlussstelle einzugrenzen / zu identifizieren und wenn möglich die Erdschlussstelle ohne Kundenbeeinträchtigung abzuschalten.