Leistungsfähige IKT-Infrastruktur – die Basis für eine Smart City

Konferenz: VDE-Kongress 2014 - Smart Cities – Intelligente Lösungen für das Leben in der Zukunft
20.10.2014 - 21.10.2014 in Frankfurt am Main, Deutschland

Tagungsband: VDE-Kongress 2014

Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Sebben, Paolo (Leiter des Smart Cities Komitee beim FTTH Council Europe, Managing Partner effectas GmbH, Zug, Schweiz)

Inhalt:
Was auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist: Smart City, Wohlstand, Gesundheit und Unabhängigkeit sind eng miteinander verwoben. Wissen, ökologische Effizienz und Digitalisierung treiben den Wirtschaftsmotor an. Nicht zufällig sind die angesprochenen Disziplinen wichtige Themen in Smart Cities. Wer diese Disziplinen beherrscht, sichert sich und den kommenden Generationen eine gute Zukunft. Bald leben mehr als 70% der Menschen in Städten. In urbanen Zonen liegt also der größte Hebel, wenn wir Veränderung anstreben und weltweit mit der Spitze mithalten wollen. Weil Smart Cities in ökonomischer aber vor allem auch in ökologischer Hinsicht einen großen Beitrag leisten, sind diese nicht nur für die Einwohner der einzelnen Stadt, sondern auch für die Nation und letztendlich für die Bevölkerung weltweit wichtig. Ein grundlegender Faktor in einer wirklich intelligenten Stadt ist die Generierung, der Transport und die Auswertung von Daten. Dank Daten können Vorgänge automatisiert, Funktionalität gesichert, Menschen informiert und neue Dienste kreiert werden. Dabei wird das Telekommunikationsnetzwerk der Stadt gewissermaßen zum Nervensystem, welches die Basis einer intelligenten Stadt darstellt. Dieses Nervensystem sollte mindestens im Kern, wo große Datenmengen transportiert werden, als Glasfasernetz gestaltet werden. In der Peripherie, also bei der Anbindung der Sensoren, können je nach dem sinnvollerweise auch Funksysteme zum Einsatz kommen. Wichtig ist, dass auch gemischte Infrastrukturen so zueinander integriert werden, dass man von einem Gesamtnetzwerk für die öffentlichen Dienste sprechen kann. Die Initiativen in Smart City Projekten orientieren sich oftmals an den technologischen Möglichkeiten und zu wenig an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen und der Stadt. Deshalb sollte der Serviceentwicklung entsprechende Aufmerksamkeit und Professionalität zugrunde gelegt werden. Heute funktionieren unsere Städte organisatorisch aber auch systemtechnisch oft isoliert voneinander. Viel Smartness – das heißt, die Möglichkeit Mehrwert zu schaffen – liegt darin, eine bereichs- und departementsübergreifende Betrach-tung einzunehmen. Genau diese Sicht nimmt das für das Vorhaben in der Stadt verantwortliche Smart City Team ein. Ein Team alleine kann jedoch keine Stadt intelligent machen. Es braucht eine breite Abstützung in der Politik, bei den Behörden, in der Wirtschaft und bei der Bevölkerung. Dafür ist es wesentlich, dass das komplexe System Smart City für alle Beteiligten begreifbar gemacht wird. Bei der Umsetzung eines Smart City Vorhabens empfiehlt es sich jeweils einen top-down und gleichzeitig einen bot-tom-up Ansatz zu verfolgen. Top-down bedeutet, die Vision und die Strategie zu definieren. Bottom-up bedeutet die bestehenden Infrastrukturen, Prozesse und Dienste zu erheben und in das Bild der intelligenten Stadt einzufügen. Da Energieversorger in der Stadt über viel Grundinfrastruktur wie Rohre verfügen, IKT-Systeme einsetzen und vitale Funktionen für die Stadt erfüllen, spielt diese Organisation typischerweise in einem Smart City Projekt eine wichtige Rolle. Stadtwerke sollten also möglichst früh in das Vorhaben eingebunden werden.