Adaptive Netzzustandsschätzung in unterbestimmten Verteilnetzen

Inhalt:
Die Koordination dezentraler Erzeugungsanlagen und beeinflussbarer Lasten untereinander sowie mit dem Netz stellt eine der wesentlichen Aufgaben eines zukünftigen Smart Grid dar. In aktuellen Studien wird gezeigt, dass durch ein intelligentes Last- und Erzeugungsmanagement eine signifikante Kostenreduktion beim zukünftig benötigten Netzausbau erreicht werden kann. Dies setzt jedoch ein aktives Management von Einspeisern und Lasten – speziell in den unteren Spannungsebenen – im Hinblick auf lokale Netzrestriktionen voraus. Die hohe Anzahl und die speziellen Eigenschaften von Mittel- und Niederspannungsnetzen erfordern jedoch neue Ansätze für die, dem Management zugrunde liegende, Netzzustandsabschätzung. Neben dem üblicherweise deutlich unsymmetrischen Betrieb, stellt speziell die eingeschränkte Messdatenverfügbarkeit derzeit existierende Ansätze zur Netzzustandsabschätzung vor deutliche Herausforderungen. In diesem Kontext wird in diesem Beitrag ein, sich derzeit in einer ersten Erprobungsphase befindlicher, neuartiger Ansatz zur Netzzustandsabschätzung in unterbestimmten Verteilnetzen vorgestellt. Neben dem grundlegenden Lösungsansatz werden weiterführende Entwicklungen, sowie Erfahrungen aus der Erprobung des beschriebenen Ansatzes präsentiert.