Neurologische Folgeerscheinungen nach überlebter Blitzschlagverletzung

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Blitzschlagverletzungen sind neben Stürmen, Überschwemmungen und Lawinen eine weltweit führende Ursache für umweltbedingte Morbidität und Mortalität. In Deutschland erleiden ca. 100 Personen jährlich einen Blitzschlag. Die Letalität beträgt ca. 10% und Überlebende leiden unter einer Reihe akut wie verzögert auftretenden Komplikationen. Während unmittelbare Effekte eines Blitzschlags wie Herzstillstand, Verwirrheitszustände und Hautverbrennungen häufig zu beobachten sind, ist nur wenig über verzögert auftretende und Langzeit- Folgeerscheinungen bekannt, die das zentrale wie periphere Nervensystem betreffen. Patienten mit stattgehabter und überlebter Blitzschlagverletzung wurden einer umfangreichen neurologischen, elektrophysiologischen, bildgebender und neuropsychologischer Diagnostik zugeführt um funktionelle wie subklinische Symptome und Auswirkungen zu erfassen. Überlebende von Blitzschlagereignissen leiden unter mannigfaltigen unspezifischen, aber typischen neurologischen und psychiatrischen Folgeerscheinungen. Regelmäßig findet sich ein ähnliches Muster von Affektionen des peripheren und zentralen Nervensystems sowie Defiziten in Kognition und Affekt. Eine frühzeitige interdisziplinäre Expertise ist von grundlegender Bedeutung zur Diagnostik, Behandlung und Antizipation neurologischer wie auch neuropsychologischer Defizite. Neben den somatischen und psychiatrischen Folgeerscheinungen ist die sozialmedizinische Dimension von großer Relevanz und Bedarf fachkundiger Hilfestellung.