Rahmenbedingungen einer flächendeckenden und kostengünstigen Fußgängernavigation in Deutschland – eine Machbarkeitsstudie

Konferenz: AAL-Kongress 2015 - 8. AAL-Kongress 2015
29.04.2015 - 30.04.2015 in Frankfurt/Main, Deutschland

Tagungsband: AAL-Kongress 2015

Seiten: 7Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Schwarz, Kathleen; Bieber, Daniel (Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft, Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken, Deutschland)
Tyrallová, Lucia; Asche, Hartmut; Scheele, Lasse; Kucharczyk, Carolin (Institut für Geographie, Universität Potsdam, Karl-Liebknecht-Str. 24/25, 14476 Potsdam, Deutschland)

Inhalt:
Ein zentrales Ergebnis einiger Projekte der Förderschwerpunkte „Mobil bis ins hohe Alter“ (BMBF) sowie „Von Tür zu Tür“ (BMWi) ist, dass bei einer nahtlosen Navigationskette die erste und letzte Meile, also etwa der Fußweg zwischen ÖPNV-Haltestelle und Zielort, immer noch eine Schwachstelle bei der Navigation darstellt. Grund hierfür sind fehlende Geodaten, die präzises und barrierefreies Routing ermöglichen würden. Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention hat Deutschland sich dazu verpflichtet, Menschen mit Behinderung barrierefreien Zugang zur physischen Umwelt, zu Transportmitteln und zu gesellschaftlicher Teilhabe im weitesten Sinne zu gewährleisten. Ein wichtiger Aspekt von Teilhabe ist Information; hier setzt das Vorhaben an. Damit routingfähige Geodaten für die Navigation von Fußgängern erfasst und die Schwachstellen einer proprietären Geodatengrundlage überwunden werden können, wird im Vorhaben ermittelt, welche Datenquellen es bereits gibt und wie diese für eine flächendeckende Fußgängernavigation genutzt werden können. Für die Entwicklung attraktiver Fußgänger-Navigationssysteme, die dazu notwendige Erhebung von relevanten Geodaten und Attributen erscheint im Vorfeld eine Identifikation unterschiedlicher Nutzergruppen und ihrer Anforderungen sowie daran anschließend die Erstellung eines nutzergruppenbezogenen Kriterienkatalogs erforderlich. Voraussetzung für die Umsetzung von Fußgängernavigation ist eine offene und generische Systemarchitektur, die es ermöglicht, einen vorhandenen Geodatenbestand an die Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen zu adaptieren. Dem Vorhaben liegt die Hypothese zugrunde, dass es keinen flächendeckenden und kostengünstigen Geodatensatz für Fußgängernavigation gibt. Stattdessen ist die Nutzung heterogener Datenquellen unterschiedlicher, teilweise auch konkurrierender Anbieter notwendig, um aktuelle und dynamische raumbezogene Informationen miteinander verknüpfen zu können. Dennoch existierende Datenlücken erfordern in jedem Fall eine zusätzliche Datenerfassung. Hierfür werden mögliche Verfahren untersucht, welche in der Lage sind, die festgestellten Lücken effizient zu schließen.