Barrierefreiheit für Menschen im Autismus-Spektrum – Empfehlungen und Leitlinien

Konferenz: Zukunft Lebensräume - Kongress
20.04.2016 - 21.04.2016 in Frankfurt/Main, Deutschland

Tagungsband: Zukunft Lebensräume

Seiten: 10Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Kessel, Tamara (Barrierefreie Systeme, Frankfurt University of Applied Sciences, Deutschland)

Inhalt:
Kinder und Jugendliche aus dem Autismus-Spektrum sind durch ihre subtile, körperlich nicht wahrnehmbare Behinderung zahlreichen äußeren Stressfaktoren ausgesetzt, die zur Entstehung von Spannungen und Missverständnissen beitragen und Barrieren für die Entfaltung der eigenen Lern-, Arbeits- und sozialen Fähigkeiten darstellen. In den bisherigen DIN-Normen für barrierefreies Bauen wurden hauptsächlich körperliche Behinderungen berücksichtigt, die sich vergleichsweise gut definieren und in Maßvorgaben übersetzen ließen. In der neuen DIN 18040 wurde das Spektrum der Barrierefreiheit um sensorische Anforderungen erweitert. Aber auch dies wird der Komplexität und Diversität der Ausprägungsformen von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) nicht gerecht. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der Formulierung von Barrierefreiheit für Menschen im Autismus-Spektrum auseinander, da sie offensichtlich weitgehend aus der Gestaltung der Umgebungen, die „passen“ ausgeschlossen sind. Er geht im Besonderen auf das Inklusionsfeld‚ Schule und Kindergarten’ ein, da diesem die Bedeutung einer Weichenstellung auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft zukommt. Die durchgeführten Analysen münden in konkreten Empfehlungen und 15 Leitlinien für barrierefreie, autismusfreundliche Schulen und Kindergärten mit dem Ziel, die Inklusion autistischer Kinder und Jugendlicher zu fördern. Sie können auch für Wohn- oder Arbeitsstätten, öffentliche Gebäude, Rehabilitationszentren etc. angepasst werden. Im Sinne des Universal Designs stehen sie nicht im Widerspruch zu den Belangen und Bedürfnissen aller anderen Kinder mit oder ohne Behinderungen.