Einflussfaktoren auf die Datenrate in der Endkundenumgebung im Hinblick auf den Internet-Speedtest der BNetzA

Konferenz: Breitbandversorgung in Deutschland - 13. ITG-Fachkonferenz
19.03.2019 - 20.03.2019 in Berlin, Deutschland

doi:10.30420/454887003

Tagungsband: ITG-Fb. 285: Breitbandversorgung in Deutschland

Seiten: 3Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Walter, Daniel (BREKO – Bundesverband Breitbandkommunikation e.V., Gießen, Deutschland)

Inhalt:
Das Inkrafttreten der Transparenzverordnung im Telekommunikationsgesetz am 01.06.2017 soll zur Verbesserung der Informationsrechte des Endkunden gegenüber dem Internet Service Provider dienen. Für den Endkunden ließ die Bundesnetzagentur (BNetzA) daraufhin von einem externen Unternehmen einen Internet-Speedtest entwickeln, der ein justiziables Ergebnis ermöglichen sollte, welches im Streitfall zwischen Internet Service Provider und Kunde als Grundlage dienen soll. Der BREKO e.V. zeigte sich dabei äußerst besorgt über die Neutralität sowie Fehlerfreiheit dieser Ergebnisse und veranlasste, in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Mittelhessen, eine Studie, deren Ergebnisse gerade für zukünftig buchbare Datenraten >100 Mbit/s äußerst bedenklich sind. Diese Ergebnisse wurden durch Einflussfaktoren in der Endkundenumgebung hervorgerufen, die sich aufgrund von fehlerhafteten Konfigurationen oder Hardwarelimitierungen der Endkundengeräte nicht mehr im Geltungsbereich des Internet Service Providers befinden. In dieser Studie wurden dabei mögliche Endgeräte und Übertragungstechnologien, die ein durchschnittlicher Endkunde selbständig im Heimnetz aufbaut und konfiguriert, hard- und softwareseitig im Hinblick auf die lokal verfügbare Datenrate untersucht. Hardwarebezogene Testfälle befassten sich mit Beobachtung der Datenrate bei insuffizienten Hardwareressourcen unter Voll- und Einzelauslastung und der falschen Konfiguration von Schlüsselkomponenten eines Endkundensystems. Softwareseitig sind Testfälle durchgeführt worden, bei denen das verwendete Betriebssystem und die darauf befindliche Software eine Rolle spielen. Ebenfalls dargestellt ist der Teilungseffekt der lokalen Bandbreite durch mehrere parallele Verbindungen. Dabei fand man Einflussfaktoren, die vor allem bei Bitraten >100 Mbit/s eine nicht unerhebliche negative Auswirkung auf die bereits im lokalen Netzwerk vorliegende Datenrate haben. Zwangsweise pflanzen sich diese Faktoren dann im genannten Geschwindigkeitstest der Bundesnetzagentur fort und verfälschen das Ergebnis. Die Datenrate konnte mittels einer FTP-Datenübertragung aufgenommen werden. Dafür standen Datenmengen bereit, die eine hinreichend kurze, mittlere und lange Übertragungsdauer benötigten. Abschließend wurden erste Messungen veranlasst, die sich speziell mit den physikalischen Einflüssen auf die Datenrate kabelgebundener und kabelloser Übertragungstechnologien befassen.