WebGIS als Werkzeug für ein kommunales Energieverbrauchs- und CO2-Monitoring - Handlungsansätze beim Energie- und Klimaschutzkonzept "Rheinknievillage" (Düsseldorf)

Konferenz: Angewandte Geoinformatik 2010 - 22. AGIT-Symposium
07.07.2010 - 09.07.2010 in Salzburg, Austria

Tagungsband: Angewandte Geoinformatik 2010

Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF

Autoren:
SCHAAL, Peter; ADEN, Christian (Universität Oldenburg, Deutschland)

Inhalt:
Die deutsche Bundesregierung hat sich auf der Basis des Kyoto-Protokolls ehrgeizige Ziele für den Klimaschutz gesetzt (BMU 2005). Zur Erreichung dieser Ziele ist vor allem ein effizienterer Umgang mit Energie gefordert. Die Städte und Kommunen sind diesbezüglich ein Dreh- und Angelpunkt für viele der notwendigen Energieeffizienzverbesserungen, um eine wirtschaftliche, umwelt- und sozialverträgliche nachhaltige Energieversorgung zu erreichen. Städte und Kommunen geben innerhalb ihrer Handlungskompetenzen die Rahmenbedingungen für eine Realisierung von Energieeffizienzverbesserungen vor, z. B. durch die Aufstellung von Bebauungsplänen und Vorgaben für die Energieversorgungsstrukturen. Darüber hinaus sind sie Anteilseigner der kommunalen und regionalen Gesellschaften (z. B. Stadtwerke, Verkehrsbetriebe, Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaften). Damit haben die Städte und Gemeinden einen direkten Einfluss auf die Energieeffizienz städtischer Versorgungsstrukturen. Das BMBF hat 2008 den Wettbewerb "Energieeffiziente Stadt" ausgeschrieben. Im Rahmen des Wettbewerbs wurde das Energie- und Klimaschutzkonzept "Rheinknievillage" (Düsseldorf) als eines von 15 Modellprojekten ausgewählt und gefördert. In dem Wettbewerb geht es um die Untersuchung und Umgestaltung des Energiesystems einer Stadt. Die involvierten Initiativgruppen und Wissenschaftler analysieren und gestalten mögliche Entwicklungsszenarien. Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich zum Ziel gesetzt, Energie einzusparen, die Energieeffizienz zu steigern und damit die Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 40 % zu verringern. Dabei stützt sich die Stadt insbesondere auf die Verbesserung der Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energien, den Ausbau von dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung und den Aufbau einer neu zu entwickelnden, durchsetzungsfähigen Dienstleistungsorganisation. Die Verbesserung der Energieeffizienz soll in einem Umsetzungskonzept in dem räumlich abgegrenzten "Rheinknievillage" in Düsseldorf (Stadtbezirk 4, fast 40.000 Einwohner auf knapp 13 km2 Fläche, gut 11.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, knapp 23.000 Wohnungen in fast 5.000 Wohngebäuden) entwickelt und erprobt werden. Dabei sollen städtebaulich typische Situationen analysiert und vertieft betrachtet werden, um fachlich und organisatorisch Erfolg versprechende Lösungen zu finden. Die Kontrolle der Wirksamkeit des Energie- und Klimaschutzkonzeptes sowie die Ableitung von lokalen Handlungsansätzen und Maßnahmen sollen dabei über ein WebGIS-basiertes Monitoring der Energie- und CO2-Verbräuche erfolgen. Das WebGIS soll unter anderem die Heizenergieverbräuche auf Baublockebene abbilden und damit die räumlichen Variationen der energetischen Verhältnisse im Planungsraum aufzeigen.