Bewertung von Vulnerabilität gegenüber Hochwasser in Santiago de Chile mithilfe einer dienstebasierten WebGIS-Anwendung

Konferenz: Angewandte Geoinformatik 2010 - 22. AGIT-Symposium
07.07.2010 - 09.07.2010 in Salzburg, Austria

Tagungsband: Angewandte Geoinformatik 2010

Seiten: 10Sprache: DeutschTyp: PDF

Autoren:
EBERT, Annemarie (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Department Stadt- und Umweltsoziologie, Leipzig, Deutschland)
MÜLLER, André (ESRI Deutschland GmbH, Leipzig, Deutschland)

Inhalt:
Die zentralen Komponenten in der Bewertung von Hochwasserrisiko in urbanen Räumen stellen die eigentliche Hochwassergefahr, die Anzahl von Personen und die Anzahl und der Wert von Gebäuden in den gefährdeten Gebieten (Risikoelemente) sowie deren Verwundbarkeit (Anfälligkeit, Schaden zu erleiden, auch Vulnerabilität genannt) dar. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Analyse und Bewertung der Vulnerabilität gegenüber Hochwasser in Santiago de Chile. Mit einem indikatorenbasierten Ansatz wird über eine Summenformel ein Vulnerabilitätsindex für jeden Häuserblock im Untersuchungsgebiet berechnet und kartografisch dargestellt. Im Rahmen von Hochwasser-Risikomanagement kann dieser Index entscheidungsunterstützend wirken, da basierend auf den Analysen gezielte Maßnahmen zur Prävention und Minderung von Risiken eingeleitet werden können. Die Voraussetzung dafür ist, dass Entscheidungsträger über relevante Forschungsergebnisse informiert werden bzw. sogar in deren Entstehung involviert sind. Die im Rahmen dieser Arbeit bereitgestellte WebGIS-Anwendung ermöglicht die Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen und deren Kommunikation zu den Entscheidungsträgern. Eine Herausforderung in der Vulnerabilitätsanalyse ist zunächst jedoch die Auswahl von relevanten Indikatoren und deren Gewichtung. Dafür gibt das entwickelte Instrument den Anwendern zum einen die Möglichkeit, Indikatoren entsprechend ihren Prioritäten selbst zu gewichten und daraus einen angepassten Vulnerabilitätsindex zu berechnen, und zum anderen, die Ergebnisse webbasiert kartografisch darzustellen. Aufgrund der dienstebasierten Architektur (Service-Oriented Architecture - SOA) der zugrunde liegenden Technologie und deren Unterstützung verschiedenster Schnittstellen können diese Informationen in beliebige GIS-Klienten integriert werden.