Powerline Communication – Sind unsere bisherigen Störmodelle noch zeitgemäß?

Konferenz: EMV 2006 - Internationale Fachmesse und Kongress für Elektromagnetische Verträglichkeit
07.03.2006 - 09.03.2006 in Düsseldorf, Germany

Tagungsband: EMV 2006

Seiten: 8Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Heina, Michael; Hirsch, Holger (Universität Duisburg-Essen, Fachgebiet Energietransport und -speicherung)

Inhalt:
In der EMV-Branche ist das Thema Powerline Communication und die dafür anzuwendenden Grenzwerte und Messverfahren weiterhin umstritten. Die Vorstellungen der Powerline-Interessenten und der Funkamateure bezüglich der noch tolerierbaren Störemissionen klaffen extrem auseinander. Die heute noch gültigen Grenzwerte wurden vor rund 50 Jahren geschaffen und repräsentieren damit den Stand der Technik zu dieser Zeit. Bei der Ermittlung der Grenzwerte ist man von fundierten Daten ausgegangen, die aus zahlreichen Messkampagnen unter pragmatischer Vorgehensweise erworben worden sind. Heutzutage werden diese Grenzwerte und Störmodelle beibehalten mit dem Verweis darauf, dass sie sich bewährt haben, ohne einen geänderten Technologiestand bei den Endgeräten und der Installation zu würdigen. Störprobleme im heimischen Umfeld stammen nicht allein aus dem Energieversorgungsnetz. Zieht man eine Parallele von den Versorgungsleitungen zu den Telekommunikations- und Datenleitungen eines Haushalts, ist ersichtlich, dass die Technik gerade hier in den letzten Jahren wesentlich an Komplexität zugenommen hat. Ging man einst bei der Ableitung von Störmodellen von einer einzelnen Telefonleitung mit einem Endgerät aus, so entspricht dieses Modell heutzutage eher einer Telefonverkabelung mit Seltenheitswert. Die Kommunikation hat sich zu einem zentralen Element in unserem Leben entwickelt, daher ist es unausweichlich, dass Faxgeräte, Telefonmodems und ISDN-Geräte über eine moderne Telefonanlage und ein komplexes Telefonnetz verschaltet sind.